by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
Language: German (Deutsch)
Ein feines Lob zu singen
vom frommen Landsknecht gut -
hört zu, ich will's euch bringen
aus freien, frischen Mut!
Hört zu, ich geb's an Tag,
was mir ein Vöglein heimlich sang,
als ich zu Felde lag:
„Nicht kehre heim zum Bauern,
nicht wieder hintern Pflug!
Beim Krüstlein musst du trauern
und schmachten am Wasserkrug!
Du musst gar früh aufsteh'n,
mit deiner Sense noch vor Tag
das dürre Gras abmäh'n!
Hier kannst du sanft ausschlafen
in deinem Kriegsquartier,
erwachst wie Herrn und Grafen
beim edlen Malvasier.
Die Trommel ist dein Hahn,
das Schwert dein Schatz und Schirm und Schild,
das Glück ist deine Bahn.“
Hast, Vöglein, gut gesungen
von deinem grünen Ast;
mir ist es längst gelungen,
...
Ich kenn' es alles schon:
Ich trage Wunden, Beut' und Ruhm
aus jeder Schlacht davon.
Mein Kleid ist weit geschlitzet,
verbändelt und benäht,
mein Bart ist scharf gespitzet,
mein Hütlein schief gedreht.
Mein Säckel hecket Geld,
mir hat's Herr Fortunatus selbst
auf Nießbrauch zugestellt.
Der Kaiser trägt die Krone,
sein Szepter tragen wir.
Und gibt er nichts zum Lohne,
so bleiben wir allhier.
Viel lieber ist hier Tod
als garden vor des Bauern Tür
um saure Milch und Brot.
Notes provided by Johann Winkler: Georg of Frundsberg was a leader of mercenaries who fought for the German Habsburg emperors Maximilian I. and Charles V. in Italy.
A footnote in the primary source explains the uncommon word "garden" (last line but one); it signifies the cadgeing of abdicated and therefore destitute soldiers from door to door for food and shelter. (centuries 15 - 17)
Composition:
- Set to music by Leopold Lenz (1803 - 1862), "Loblied", op. 38 no. 1 [ voice and piano ], from Der Landsknecht unter Georg von Frundsberg. Ein Zyklus von 12 Liedern und Gesängen, gedichtet von Hoffmann von Fallersleben, no. 1
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Loblied"
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Researcher for this page: Johann Winkler
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