by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Ich sah den Wald sich färben See original
Language: German (Deutsch)
Ich sah den Wald sich färben,
Die Luft war grau und stumm;
Mir war betrübt zum Sterben,
Und wußt' es kaum, warum.
Durchs Feld vom Herbstgestäude
Hertrieb das dürre Laub;
Da dacht' ich: Deine Freude
Ward so des Windes Raub.
...
Da plötzlich floß ein klares
Getön in Lüften hoch:
Ein Wundervogel war es,
Der nach dem Süden zog.
Ach, wie der Schlag der Schwingen,
Das Lied ins Ohr mir kam,
Fühlt' ich's wie Trost mir dringen
Zum Herzen wundersam.
Es mahnt' aus hellen Kehlen
Mich ja der flücht'ge Gast:
Vergiß, o Menschenseele,
Nicht, daß du Flügel hast!
Composition:
- Set to music by Heinrich Schnaubelt (1814 - 1871), "Ich sah den Wald sich färben", op. 42 no. 7, published 1871, stanzas 1-2,4-6 [ men's chorus a cappella ], from Lieder-Album für Männergesang, no. 7, Regensburg, Georg Joseph Manz
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Vermischte Gedichte
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This text was added to the website: 2011-09-24
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