Wann die Lämmer wieder springen,
Lerchen jubeln, Rosen glühn,
Muß das kränkste Herze singen
Und im Welken noch erblühn.
Wer in bangen Lebensschmerzen
Einsam jetzt die Straße geht,
Singet selbst aus düstrem Herzen,
Wie ein Lied aus Wolken weht.
Wer verbannt, das Aug' in Tränen,
Jetzt im fremden Lande zieht,
Durch betaute Blumen tönen
Läßt der seiner Heimat Lied.
...
Alter Gram, nun zeuch von hinnen,
Fülle nicht dies Herze bang!
Strömet ein von Himmelszinnen
Morgenrot und Lustgesang.
Lieder-Album für Männergesang
by Heinrich Schnaubelt (1814 - 1871)
1. Frühlingsmorgen
Text Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Frühlingsmorgen", appears in Gedichte, in Die lyrischen Gedichte
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Spring morning", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
2. Am Himmel zittert Stern an Stern
Am Himmel zittert Stern an Stern, Die muntern Brunnen rauschen fern, Ich zieh des Wegs alleine, Rings liegt die Welt in süßem Traum, Und Keiner ahnt im weiten Raum, Dass ich verlassen weine. Ob auch das Feld voll Blumen steht, Das Blatt, vom Herbst herabgeweht, Bringt doch kein Frühling wieder. Ob auch das Vöglein fröhlich sang, Weckt doch ein jeder Laut und Klang Mir schmerzdurchhauchte Lieder. Nur wenn ein Stern herniederschießt, Ins Herz mir seinen Glanz ergießt, Als fühlt' er heiß Verlangen: Weicht alle Not, die Sorg' entflieht, Und leuchtend durch die Seele zieht Ein Sehnen mir und Bangen.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Am Himmel zittert Stern an Stern", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen, first published 1847
See other settings of this text.
Confirmed with Gedichte von Adolf Böttger, Leipzig, Otto Klemm, 1847, p. 52.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. O mein Stern!
O mein Stern!
Nah und fern
War mir mancher holde Strahl erschienen;
Doch ich fand
Unbestand,
Und die Treu' allein in deinen Mienen.
O mein Stern,
Den ich gern
Lass' in meines Herzens Tiefe schauen!
Dir allein
Meine Pein,
Dir allein will ich mein Weh vertrauen.
O mein Stern!
Zu dem Herrn
Fleh' ich, der mir diesen Strahl beschieden,
Daß er mich
Sanft durch dich
Führ' aus meinem Kampf zu seinem Frieden.
...
O mein Stern
Der sich gern
Her zum Aufruhr meiner Seele neiget,
Eine Bahn
Diesem Kahn
Durch die Nacht und durch die Klippen zeiget!
O mein Stern,
Soll ich fern
Deinen sänftigenden Strahlen schreiten?
Doch verspricht
Mir dein Licht,
Mich auf allen Pfaden zu begleiten.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 18
See other settings of this text.
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Senior Associate Editor], Johann Winkler4. In der Fremde
Säng' nicht das Vöglein Mit munter'm Schall, Blühten nicht Blumen Allüberall, Glänzte nicht nieder Der Sterne Schein, Möcht' ich auf Erden Kein Wand'rer seyn. An mir vorüber So fremd als kalt Eilen sie Alle Hin ohne Halt, Ob mir das Herz jetzt Vor Freuden schwillt, Ob es vor Schmerz jetzt Mir überquillt, Fort drängt sich Jeder, So schnell er kann, Keinen bekümmert Der fremde Mann. Aber das Vöglein Auf Zweig und Ast, Singt seinen Gruß mir Auf kurzer Rast, Aber das Röslein An öder Kluft Streut mir entgegen All seinen Duft, Aber die Sterne So klar und licht, Mahnen und trösten: Verzage nicht!
Text Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "In der Fremde", appears in Lyrische Blätter, in Lieder aus der Wandertasche
See other settings of this text.
Confirmed with Lyrische Blätter von Johann N. Vogl, Wien, Bei Rohrmann und Schweigerd, 1836, pages 127-128, in the section Lieder aus der Wandertasche.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Mein Lieben
Wie könnt' ich dein vergessen! Ich weiß, was du mir bist, Wenn auch die Welt ihr Liebstes Und Bestes bald vergißt. Ich sing' es hell und sing' es laut: Mein Vaterland ist meine Braut! Wie könnt' ich dein vergessen! Dein denk' ich alle Zeit; Ich bin mit dir verbunden, Mit dir in Freud' und Leid. Ich will für dich im Kampfe steh'n, Und soll es sein, mit dir vergeh'n. Wie könnt' ich dein vergessen! Ich weiß was du mir bist, So lang ein Hauch von Liebe Und Leben in mir ist. Ich suche Nichts, als dich allein, Als deiner Liebe werth zu sein.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
See other settings of this text.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler6. Der Abendstern
Du lieblicher Stern, Du leuchtest so fern, Doch hab ich dich denoch Von Herzen so gern. Wie lieb ich doch dich So herzinniglich! Dein funkelndes Äuglein Blickt immer auf mich. So blick ich nach dir, Sei's dort oder hier: Dein freundliches Äuglein Steht immer vor mir. Wie nickst du mir zu In fröhlicher Ruh! O liebliches Sternlein, O wär ich wie du!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Der Abendstern", written 1835, appears in Kinderlieder
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De Avondster", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Gary Bachlund) , "You lovely star", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Iltatähti", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'étoile du soir", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
7. Ich sah den Wald sich färben
Ich sah den Wald sich färben,
Die Luft war grau und stumm;
Mir war betrübt zum Sterben,
Und wußt' es kaum, warum.
Durchs Feld vom Herbstgestäude
Hertrieb das dürre Laub;
Da dacht' ich: Deine Freude
Ward so des Windes Raub.
...
Da plötzlich floß ein klares
Getön in Lüften hoch:
Ein Wundervogel war es,
Der nach dem Süden zog.
Ach, wie der Schlag der Schwingen,
Das Lied ins Ohr mir kam,
Fühlt' ich's wie Trost mir dringen
Zum Herzen wundersam.
Es mahnt' aus hellen Kehlen
Mich ja der flücht'ge Gast:
Vergiß, o Menschenseele,
Nicht, daß du Flügel hast!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Vermischte Gedichte
See other settings of this text.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler8. Tempora mutantur
Viel volle Becher klangen, Viel helle Stimmen sangen Vor uns in diesem Raum. Doch Sang und Klang verhallten, Verweht sind die Gestalten, Und Alles war ein Traum. Noch klingen Lied und Becher, Doch sitzen and're Zecher, Wir selbst, in diesem Raum Und lassen's uns behagen Nach gut und schlimmen Tagen, Doch alles ist ein Traum. Nicht lang', so füllen wieder Bei Becherklang und Lieder andere diesen Raum Und treiben, was wir trieben, Und singen, trinken, lieben, Bis Alles wird ein Traum.
Text Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Tempora mutantur", appears in Die Poesie beim Weine
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
9. Du fragst mich
Du fragst mich, du mein blondes Lieb, Warum so stumm mein Mund? Weil mir die Liebe sitzet, Heimlich sitzet Im Herzensgrund. Kann denn die Flamme singen, Wenn sie zum Himmel will? Sie schlägt die Flügel hoch und roth, So hoch und roth, Und doch so still. Die Ros' kann auch nicht sprechen, Wenn sie zur Blüth' erwacht; Sie glüht und duftet stumm hindurch, Stumm hindurch Die Sommernacht. So ist auch meine Minne, Seit du dich mir geneigt; Sie glüht und blüht im Sinne, Tief im Sinne, Aber sie schweigt.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 24
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
10. Liebesgeständnis Sung Text
Note: this is a multi-text setting
Ich liebe dich
So inniglich,
Ich kann es nicht beschreiben,
Und ewig soll
Mein Herz so voll
Von deinem Bilde bleiben,
O könnt' ich doch
Ein Jährchen noch
In deinem Arme leben,
Dann wollt' ich ja
Fern oder nah
Vor keinem Schicksal beben.
...
Text Authorship:
- by Franz Danzi (1763 - 1826)
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: the first stanza of Danzi's text (which was first published with his music) has also appeared in several anthologies published between 1858 and 1876, either alone or followed by other stanzas unrelated to the above, with no attribution.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Senior Associate Editor]So schlumm're du In süßer Ruh', Befreit von Gram und Sorgen; Des Grabes Nacht Ist bald vollbracht, Dann winkt ein neuer Morgen. Auch die Natur, Sie schlummert nur, Wenn Schnee und Eis sie decket, Doch sie erwacht In neuer Pracht, Wenn Frühlingsluft sie wecket.
Text Authorship:
- possibly by Karl Thorbecke (1786 - 1837)
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Johann Winkler11. Freizügigkeit
Frei wie die Welle ist der Geselle. Wandert mit leichtem Blut, immer mit leichtem Mut, vogelfrei singend, gemsengleich springend. Frisch wie ein Fisch im Bach, kommt ihm kein Kummer nach; hat sich vor Schergen nicht zu verbergen, geht durch die ganze Welt, brauchet kein Reisegeld, denn wie die Welle ist der Geselle flüchtig und frei! Frei wie die Welle ist der Geselle. Quält ihn ein Meister sehr, nimmt er das Ränzchen her mit seiner Habe, greift nach dem Stabe, trollet sich lachend fort, sucht einen neuen Ort sich nach Gefallen; so macht er's allen Meistern im weiten Land, haltet nicht lange Stand, denn wie die Welle ist der Geselle flüchtig und frei! Frei wie die Welle ist der Geselle. Weist ihn ein Stadtvogt aus, macht er sich nichts daraus; Amt nicht und Kunden ist er verbunden, nicht Pension und Rang, nicht dem Familienzwang. Braucht nur zu eilen wenige Meilen, findet sein Brot zur Stund'; Handwerk ist gold'ner Grund, macht, wie die Wellen frei die Gesellen, flüchtig und frei!
Text Authorship:
- by Josef Hermann Hillischer (1825 - 1897), as Josef Hermann Hillisch, "Freizügigkeit"
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Johann Winkler12. Wanderlos
Sah am Weg ein Blümchen steh'n reizend zum Entzücken; streckte schon die Hand darnach, es vom Strauch zu pflücken. Doch besinnend, dachte ich: Lass dich nicht berücken, den zerlumpten Wandersmann wird es doch nicht schmücken. Trug am Weg ein grüner Baum gold'ne Frucht am Aste; wollt' in seinem Schatten schon laden mich zu Gaste. Doch ich musste weiter zieh'n, weil mich Bangen fasste: Nacht und Sturm dräut ferne mir, wenn ich weil' und raste. Flog ein Vöglein vor mir her, hoch, auf leichten Schwingen, ließ bis an mein Wanderziel froh sein Lied erklingen. Da vergaß ich Blum' und Baum und begann zu singen, ließ mein Lied, dem Vöglein gleich, hell die Nacht durchdringen. Also zieht der Wandersmann durch das ganze Leben. Glanz und Pracht, selbst Herdesglück kann er nicht erstreben. Eins nur ward ihm als Ersatz, froh sein Herz zu heben: Wandernd wird ihm der Gesang Glück und Frieden geben.
Text Authorship:
- by Josef Hermann Hillischer (1825 - 1897), as Josef Hermann Hillisch, "Wanderlos"
Go to the general single-text view
Confirmed with Gedichte von Joseph Hermann Hillisch, Linz, 1855.
Researcher for this page: Johann Winkler
13. O stille dies Verlangen!
O stille dies Verlangen, Stille die süße Pein! Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Schon liegt die Welt im Traume, Blühet die duft'ge Nacht; Der Mond im blauen Raume Hält für die Liebe Wacht. Wo zwei sich treu umfangen, Da giebt er den holdesten Schein. O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein! Du bist das süße Feuer, Das mir am Herzen zehrt; Ach, lüfte den Schleier, Der nun so lang' mir wehrt! Laß mich vom ros'gen Munde Küssen die Seele dir, Aus meines Busens Grunde Nimm meine Seele dafür - O stille dies Verlangen, Stille die süße Pein, Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Die goldnen Sterne grüßen So klar vom Himmelszelt, Es geht ein Wehn und Küssen Heimlich durch alle Welt, Die Blumen selber neigen Mit Sehnsucht einander sich zu, Die Nachtigall singt in den Zweigen - Träume, liebe auch du! O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein! Von Lieb' und Traum umfangen Wollen wir selig sein.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
14. Wolle keiner mich fragen
Wolle Keiner mich fragen, Warum mein Herz so schlägt, Ich kann's nicht fassen, nicht sagen, Was mich bewegt. Als wie im Traume schwanken Trunken die Sinne mir; Alle meine Gedanken Sind nur bei dir. Ich habe die Welt vergessen, Seit ich dein Auge gesehn; Ich möchte dich an mich pressen Und still im Kuß vergehn. Mein Leben möcht' ich lassen Um ein Lächeln von dir, Und du - ich kann's nicht fassen - Versagst es mir. Ist's Schicksal, ist's dein Wille? Du siehst mich nicht. - Nun wein' ich stille, stille, Bis mir das Herz zerbricht.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Wolle keiner mich fragen", appears in Jugendgedichte, in 2. Zweites Buch, in Berlin
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Anja Bunzel) , "Does nobody want to ask me", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
15. Die See
Ich sah' in die blaue unendliche See, Wie ward mir im Herzen so wohl, so weh! Doch hab' ich Dein blaues Auge gesehen, Und weiß nun selber nicht, wie mir geschehen. Und wenn ich die blaue unendliche See Auch immer und immer wiederseh' - Das Wasser doch immer nur Wasser bliebe: Dein Aug' ist ewig unendliche Liebe!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Lyrische Gedichte, in Liebesleben, in Lieder an Meieli, no. 1
See other settings of this text.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler16. Winterabend
Mädchen mit dem roten Mündchen, Mit den Äuglein süß und klar, Du mein liebes, kleines Mädchen, Deiner denk' ich immerdar. Lang ist heut der Winterabend, Und ich möchte bei dir sein, Bei dir sitzen, mit dir schwatzen, Im vertrauten Kämmerlein. An die Lippen wollt' ich pressen Deine kleine weiße Hand, Und mit Thränen sie benetzen, Deine kleine, weiße Hand.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 50
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Maiden with the red little mouth", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Fanciulla dalla boccuccia rossa", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Gerardo Garciacano Hinojosa) (Simone von Büren) , "Niña de la boquita roja", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 137.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Senior Associate Editor]17. Wohin?
Lüfte des Himmels, wo ziehet ihr hin? Wir schweben und weben Ein fröhliches Leben-- In Blättern zu wühlen, Die Stirnen zu kühlen, Mit Blumen zu spielen-- So säuseln wir linde herab und herauf, Und enden im Aether den spielenden Lauf. Wogen des Stromes, wo ziehet ihr hin? Wir rauschende Wellen Versinken und schwellen, Wir küssen Gestade, Und locken zum Bade, Verschlungene Pfade, Sie führen uns endlich zum Ziele daher, Wir finden die Ruhe, die Ruhe im Meer. Sehnsucht im Busen, wo ziehest du hin? Hinauf zu den Sternen In himmlische Fernen, Durch endlose Weiten, Laß träumrisch mich gleiten, Ohn' Grübeln und Deuten-- So schwebe ich lächelnd der Ewigkeit zu, Und finde dort oben, nur oben erst Ruh.
Text Authorship:
- by Henriette Ottenheimer (1807 - 1883), "Beispiel"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
18. Zwiegesang
Im Fliederbusch ein Vöglein saß In der stillen, schönen Maiennacht, Darunter ein Mägdlein im hohen Gras In der stillen, schönen Maiennacht. Sang Mägdlein, hielt das Vöglein Ruh', Sang Vöglein, hört' das Mägdlein zu, Und weithin klang Der Zwiegesang Das mondbeglänzte Thal entlang. Was sang das Vöglein im Gezweig Durch die stille, schöne Maiennacht? Was sang doch wohl das Mägdlein gleich Durch die stille, schöne Maiennacht? Von Frühlingssonne das Vögelein, Von Liebeswonne das Mägdelein. Wie der Gesang Zum Herzen drang, Vergess' ich nimmer mein Lebelang!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Zwiegesang", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1837
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Duet", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Duetto", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Canto a dois", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
19. Liebesheimat
In jedes Haus, wo Liebe wohnt, Da scheint hinein auch Sonn und Mond; Und ist es noch so ärmlich klein, So kommt der Frühling doch hinein. Der Frühling schmückt das kleinste Haus Mit frischem Grün und Blumen aus, Legt Freud in Schüssel, Schrank und Schrein, Gießt Freud in unsre Gläser ein. Und wenn im letzten Abendrot An unser Häuschen klopft der Tod, So reichen wir ihm gern die Hand, Er führt uns in ein bessres Land.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Liebesglück"
See other settings of this text.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler20. An die Erwählte
Du bist wie eine Blume So hold und schön und rein; Ich schau' dich an, und Wehmut Schleicht mir ins Herz hinein. Mir ist, als ob ich die Hände Aufs Haupt dir legen sollt', Betend, daß Gott dich erhalte So rein und schön und hold.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 47, first published 1825
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Marta Garcia Cadena) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) (Ting Chung Wang) , "你像朵鮮花", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Wijtse Rodenburg) , "Jij bent als een bloem", copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Jij bent mij als een bloemkelk", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Cornelis Petrus Tiele) , "Gelijk een bloeme"
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Thou art, as is a flower", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "A Flow'ret thou resemblest"
- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "Thou art lovely as a flower", first published 1911
- ENG English (Emily Ezust) , "You are like a flower", copyright © 2012
- FIN Finnish (Suomi) (Valter Juva) , "Kuin kukka olet kaino"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Tu sei come un fiore", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- POL Polish (Polski) (Aleksander Kraushar) , "Ty jesteś luba", Warsaw, first published 1880
- POL Polish (Polski) (Stanisław Budziński) , "Ty jesteś jakoby kwiecie...", first published 1886
- POL Polish (Polski) (Władysław Bełza) , "Jesteś jak kwiatek wiośniany..."
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "És como uma flor", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Eduardo Borja Illescas) , "Eres como una flor", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Gerardo Garciacano Hinojosa) (Simone von Büren) , "Eres como una flor", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 136.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Senior Associate Editor], Johann Winkler21. Herbstlied
Feldeinwärts flog ein Vögelein Und sang im muntern Sonnenschein Mit süßem, wunderbaren Ton: Ade, ich fliege nun davon, Weit! Weit! Reis' ich noch heut! Ich horchte auf den Feldgesang, Mir ward so wohl und doch so bang, Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust Stieg wechselnd bald und sank die Brust, Herz! Herz! Brichst du vor Wonn' oder Schmerz? Doch als ich Blätter fallen sah, Da dacht ich: Ach, der Herbst ist da! Der Sommergast, die Schwalbe zieht Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht, Weit! weit! Rasch mit der Zeit! Doch rückwärts kam der Sonnenschein, Dicht zu mir drauf das Vögelein, Es sah mein tränend Angesicht Und sang: die Liebe wintert nicht, Nein! Nein. Ist und bleibt Frühlingsschein!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Herbstlied"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Fanny Hensel's score, on the repetition, stanza 3 line 4, word 6 becomes "zieht", which looks erroneous.
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Senior Associate Editor], Johann Winkler22. Trinklehre
Wem bring' ich wohl das erste Glas? Wer lehrt mich das? Das erste Glas dem großen Geist, der Trost im Wein uns finden heißt, der uns're Welt so schön gemacht; ihm sei das erste Glas gebracht. Wem bring' ich wohl das zweite Glas? Wer lehrt mich das? Das zweite Glas dem Vaterland, wo meiner Kindheit Wiege stand, wo Muttersorge mich bewacht; ihm sei das zweite Glas gebracht. Wem bring' ich wohl das dritte Glas? Wer lehrt mich das? Das dritte Glas dem deutschen Weib, das eigen mir mit Seel' und Leib, in dessen Blick mir Liebe lacht; ihm sei das dritte Glas gebracht! Wem bring' ich wohl das letzte Glas? Wer lehrt mich das? Das letzte Glas dem guten Recht, das stets verdammt was falsch und schlecht und alles Gute hält in Acht; ihm sei das letzte Glas gebracht!
Text Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Trinklehre", appears in Die Poesie beim Weine
Go to the general single-text view
Confirmed with Die Poesie beim Weine. Von Dr. Johann Nepomuck Vogl, Wien, 1857.
Researcher for this page: Johann Winkler
23. Wanderlied
Frisch auf, ihr fröhlichen Sänger, ermannt euch vom Schlafe, erwacht! Auf, auf, und zaudert nicht länger, o seht, wie der Morgen uns lacht! Die Vöglein, die munter'n, sie singen schon lange im frischgrünen Wald. D'rum auf, lasst ein Liedlein erklingen, das hell durch die Morgenluft schallt. Erst hebet die Blicke nach oben zu dem, der das Lied uns geschenkt; im Lied lasst uns preisen und loben den Herrn der das Weltenall lenkt. Dem Mann hat den Sang er gegeben, dem Weibe das liebende Herz; Gesang und Liebe soll leben als Engel in Freuden und Schmerz! Frisch auf, ihr wackeren Sänger, die Hüte mit Eichlaub geziert! Lasst zieh'n uns, weilet nicht länger, wie sich's für Männer gebührt. Vorwärts, marsch! Immer rüstig und heiter, die Fahne dem Zuge voran, so zieh'n wir wohlgemut weiter, ein Liedlein verkürzt uns die Bahn.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Johann Winkler24. Walzerlied
Komm in den Garten!
Ich harre dein,
will dich erwarten
bei Mondenschein.
Komm zu den Rosen,
dort bei dem Wein
wollen wir kosen,
Geliebter mein!
O komm, o komm, o komm!
Wo Rosen blühen
in Liebesglut,
die Reben glühen
in Feuerblut,
da lass uns lieben
in Rosenluft,
all das Betrüben
scheucht Nektarduft.
O komm, o komm, o komm!
...
Text Authorship:
- by Karl Johann Friedrich Franz Bassewitz (1809 - 1907)
See other settings of this text.
Research team for this page: Michael Leinert , Johann Winkler25. Ruhe sanft
Ruhe sanft in deiner Todeshöhle, teure Asche eines Redlichen! Gottes Friede sei mit deiner Seele, der nun Engel huldigen. Ruhe sanft! Ausgeleert hast du den Kelch der Leiden, wohlgekämpfet deinen letzten Streit! Jetzt genießt dein Geist erhab'ne Freuden; freu' dich, Teurer, deiner Seligkeit! Ruhe sanft! O, dein Bild soll stets, so lang' die Erde uns noch trägt, vor uns'rer Seele steh'n, dass das Herz fromm wie das deine werde, hoffnungswert für sel'ges Wiederseh'n. Ruhe sanft!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Johann Winkler26. Selig die Toten
Selig die Toten! Sie ruhen und rasten
von drückenden Sorgen, von quälenden Lasten,
vom Joche der Welt und der Tyrannei,
das Grab, das Grab macht allein nur frei.
Über der Erde, da walten die Sorgen,
im Schoße der Mutter ist jeder geborgen,
o Nacht des Todes, du bettest weich,
das Grab, das Grab macht allein nur gleich.
...
Wieder uns finden und wieder umarmen!
und wieder am Herzen Geliebter erwarmen!
und ewig zu leben im süßen Verein,
das Grab, das Grab wird uns all' erfreu'n.
Text Authorship:
- by Siegfried August Mahlmann (1771 - 1826), "Selig die Toten"
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Johann Winkler27. Ruhig ist des Todes Schlummer Sung Text
Note: this is a multi-text setting
Ruhig ist des Todes Schlummer
Und der Schooß der Erde kühl,
Dann stöhrt unsre Ruh kein Kummer
Nicht der Leidenschaften Spiel;
Unsre Sorgen groß und klein
Schlummern alle mit uns ein.
Über unsern Hügel schwinget
Die Vergessenheit den Stab,
Und der Schmähsucht Stimme dringet
Nicht ins stille dunkle Grab;
Fehler die uns hier besiegt,
Werden dort nicht mehr gerügt.
...
Text Authorship:
- possibly by Dorothee Charlotte Elisabeth Spangenberg, née Wehrs (1755 - 1808), as Aemilia, "Das Grab"
- possibly by Dorothea Friderika Aemilia von Berlepsch (1755 - 1830), "Das Grab"
See other settings of this text.
Research team for this page: Melanie Trumbull , Johann WinklerMöchte bald die Stunde kommen, wo mein ganz befreiter Geist von der Erde weggenommen dich nun ewig glücklich preist! Zitt're, Seele, länger nicht, wenn des Körpers Bau zerbricht!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Johann Winkler28. Eine Hand voll Erde
Eine Hand voll Erde deckt mich einstens zu, wenn ich müde werde, geh' zu meiner Ruh. Dann stört mich kein Kummer, sanft in kühler Gruft schlaf' ich Todesschlummer, bis Jehova ruft. Amen. Eine Hand voll Erde ist für mich genug; weiß doch, dass ich werde Würmersättigung. Doch im Grab ist Friede, und der Kummer ruht; werde nicht mehr müde, und hier ruht sich's gut. Amen.
Text Authorship:
- possibly by Dorothea Friderika Aemilia von Berlepsch (1755 - 1830)
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Johann Winkler29. Öffne dich, du Mutter Erde
Öffne dich, du Mutter Erde, du Trösterin nach Leid und Schmerz! Wir legen trauernd einen Bruder nun an dein liebend Mutterherz. Die Hoffnungsblüten kaum geboren, die dieses junge Herz verloren, als Rosen treib' sie nun hervor in Gottes Lüfte frei empor! Du Freund und Bruder, schlaf' in Frieden! Du warst so edel, warst so gut! Wir segnen deine teu're Hülle mit uns'rer Tränen Weiheflut. Der Glaube nur kann Trost uns geben, wir finden dich im besser'n Leben! Die Liebe, die wir dir geweiht, sie bleibet dir in Ewigkeit.
Text Authorship:
- possibly by Matthias Schöberl (1809 - 1874)
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Johann Winkler