by Christian Schreiber (1781 - 1857)
Klage der Schäferin See original
Language: German (Deutsch)
Tief unten im einsamen Thale Da trauert mein schmachtender Blick; Da ruf' ich der schöneren Tage Verlohrene Freuden zurück. Und schaue hinan zu dem Hügel, Vom Hauche des Abends so mild -- Ein heiliges inniges Sehnen Mir ahnend den Busen erfüllt. Es tönt mir im Wehen des Windes Des Liebenden Klage nicht mehr -- Nicht weidet die irrende Heerde Am Hange des Hügels daher. Und einsam, still und verlassen, Ach! denk' ich der holden Gestalt; Wohl flüstern die Saiten der Harfe, Ihr zärtliches Flüstern verhallt. Ein Kranz von stillen Zypressen Das dunkle Haar mir schmückt -- Doch alles muß ich vergessen, Was einst mein Herz beglückt. Denn weit in die Ferne gegangen, Da wandelt mein irrender Fuß, Da reicht nicht hin mein Verlangen, Er hört nicht der Liebenden Gruß. Vergebens auf flüchtiger Welle Zu ihm mein Sehnen flieht! -- Lebt wohl, ihr Fluren und Thäler, Von dannen die Schäferin zieht!
Composition:
- Set to music by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817), "Klage der Schäferin", op. 11 (Sechs Gesänge mit Begleitung des Piano-Forte) no. 5, Bonn, Nikolaus Simrock
Text Authorship:
- by Christian Schreiber (1781 - 1857), "Klage der Schäferin", subtitle: "(Auf Veranlassung des Göthe'schen Liedes: Da droben auf jenem Berge)", appears in Gedichte, first published 1805
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