Des Lenzes frühe Sonne weckt dich, geliebtes Veilchen, am Busen meines Mädchens zu duften und zu sterben. Ach, weckte doch die Liebe durch ihre Zauberstrahlen die schlummernden Gefühle im Herzen meiner Jungfrau, dass ich an ihrem Busen verdufte und ersterbe!
Sechs Gesänge mit Begleitung des Piano-Forte , opus 11
by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817)
1. Das erste Veilchen  [sung text checked 1 time]
Authorship:
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Research team for this page: Bertram Kottmann , Johann Winkler2. Hoffnung und Erinnerung  [sung text not yet checked]
Mir blüht eine Stelle, die weiht ein Altar; Da wandelt ein heimliches Wehen; Da ließen, mit festlichen Kronen im Haar, Erinnrung und Hoffnung sich sehen. Die Hoffnung, im morgendlich/blühenden Kranz, Schien ernst, wie der heilige Wille; Und sie, die Erinnrung, umleuchtete Glanz Der abendlich dämmernden Stille. Die Hoffnung lispelt': "Ich durfte durchs Land Der seligen Träume dich leiten; Itzt nimm die Erinnrung, ihr reiche die Hand! Sie möge dich fürder begleiten! "Verdanke mir immer den rosigen Sinn Der Stunden, voll Leben und Lieder, Leb wohl! was geblühet hat, ist nun dahin! Am Grabe dort siehst du mich wieder!"
Authorship:
- by Christoph August Tiedge (1752 - 1841), "Hoffnung und Erinnerung", appears in Elegien und vermischte Gedichte, in Elegische Gedichte
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Sehnsucht  [sung text checked 1 time]
Schon nimmt [in vertrauliches]1 Düster Dein freundliches Hüttchen mich ein! Mich grüßet der Weste Geflüster, [Umathmet der duftende]2 Hain! Gelagert auf schwellendem Moose Umfängt mich die Myrthe, die Rose -- Und leise, wie Saiten der Laute Wiegt [schmeichelnder]3 Lüfte Gekose In [seelige]4 Träume mich ein. Was hält dich die Ferne befangen? Was zögert dein irrender Fuß? Ich stammle voll süßem Verlangen Mit schmachtenden Lippen den Gruß! Ich spähe mit sehnenden Blicken, Ans stürmende Herz dich zu drücken -- O weile nicht länger, Naide! Verscheuche des Wahnes Entzücken, Verscheuch' ihn durch Göttergenuß!
Authorship:
- by Christian Schreiber (1781 - 1857), "Sehnsucht", appears in Gedichte, first published 1805
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Christian Schreiber, Berlin, bei Heinrich Frölich, 1805, page 236.
1 Sterkel: "ins vertrauliche"2 Sterkel: "Umduftet der blühende"
3 Sterkel: "sanfter"
4 Sterkel: "himmlische"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Joachim Fischer
4. Das Mädchen aus der Fremde  [sung text not yet checked]
In einem Thal [bei]1 armen Hirten Erschien mit jedem jungen Jahr, Sobald die ersten Lerchen schwirrten, Ein Mädchen, schön und wunderbar. Sie war nicht in dem Thal gebohren, Man wußte nicht, woher sie kam, [Doch]1 schnell war ihre Spur verloren, Sobald das Mädchen Abschied nahm. Beseligend war ihre Nähe Und alle Herzen wurden weit, Doch eine Würde, eine Höhe Entfernte die Vertraulichkeit. Sie brachte Blumen mit und Früchte, Gereift auf einer andern Flur, In einem andern Sonnenlichte, In einer glücklichern Natur. Und theilte jedem eine Gabe, Dem Früchte, jenem Blumen aus, Der Jüngling und der Greis am Stabe, Ein jeder gieng beschenkt nach Haus. Willkommen waren alle Gäste, Doch nahte sich ein liebend Paar, Dem reichte sie der Gaben beste, Der Blumen allerschönste dar.
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Das Mädchen aus der Fremde", written 1796, first published 1797
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La noia de l’estranger", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het meisje uit den vreemde", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The maiden from a foreign land", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La jeune fille de l'étranger", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friederich Schiller, Erster Theil, Leipzig, 1800, bey Siegfried Lebrecht Crusius, pages 3-4, and with Musen-Almanach für das Jahr 1797, herausgegeben von Schiller. Tübingen, in der J.G.Cottaischen Buchhandlung, pages 17-18.
1 Schubert (autograph D.117 only): "beim"2 Schiller (Musenalmanach): "Und"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
5. Klage der Schäferin  [sung text checked 1 time]
Tief unten im einsamen Thale Da trauert mein schmachtender Blick; Da ruf' ich der schöneren Tage Verlohrene Freuden zurück. Und schaue hinan zu dem Hügel, Vom Hauche des Abends so mild -- Ein heiliges inniges Sehnen Mir ahnend den Busen erfüllt. Es tönt mir im Wehen des Windes Des Liebenden Klage nicht mehr -- Nicht weidet die irrende Heerde Am Hange des Hügels daher. Und einsam, still und verlassen, Ach! denk' ich der holden Gestalt; [Es schweigen]1 die Saiten der Harfe, Ihr zärtliches Flüstern verhallt. Ein Kranz von stillen Zypressen [Die dunklen Locken]2 mir schmückt -- [Ach, alles]3 muß ich vergessen, Was einst mein Herz beglückt. Denn weit in die Ferne gegangen, Da wandelt [sein]4 irrender Fuß, Da reicht nicht hin mein Verlangen, Er hört nicht der Liebenden Gruß. Vergebens auf flüchtiger Welle Zu ihm mein Sehnen flieht! -- Lebt wohl, ihr Fluren und Thäler, Von dannen die Schäferin zieht!
Authorship:
- by Christian Schreiber (1781 - 1857), "Klage der Schäferin", subtitle: "(Auf Veranlassung des Göthe'schen Liedes: Da droben auf jenem Berge)", appears in Gedichte, first published 1805
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Christian Schreiber, Berlin, bei Heinrich Frölich, 1805, pages 238-239.
1 Sterkel: "Wohl flüstern"2 Sterkel: "Das dunkle Haar"
3 Sterkel: "Doch alles"
4 Sterkel: "mein"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Joachim Fischer
6. An Emma  [sung text not yet checked]
Weit in nebelgrauer Ferne Liegt mir das vergang'ne Glück, Nur an Einem schönen Sterne [Weilt]1 mit Liebe noch [der]2 Blick, Aber [wie]3 des Sternes Pracht Ist es nur [ein]4 Schein der Nacht. Deckte dir der lange Schlummer, Dir der Tod die Augen zu, Dich besäße doch mein Kummer, Meinem Herzen lebtest du. Aber ach! du lebst im Licht, Meiner Liebe lebst du nicht. Kann der Liebe süß Verlangen, Emma, kann's [vergänglich]5 seyn? Was dahin ist und vergangen, Emma, kann's die Liebe seyn? [Ihrer Flamme Himmelsglut, Stirbt sie, wie ein irdisch Gut?]6
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "An Emma", written 1796, first published 1797
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Aan Emma", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "To Emma", copyright ©
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À Emma", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Ad Emma", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friederich Schiller, Erster Theil, Leipzig, 1800, bey Siegfried Lebrecht Crusius, page 300, and with Musen-Almanach für das Jahr 1798, herausgegeben von Schiller. Tübingen, in der J.G.Cottaischen Buchhandlung, pages 115-116.
1 Reinthaler: "Hängt"2 Krufft: "mein"
3 Reinthaler: "ach"
4 Reinthaler: "wie"
5 Reinthaler: "die Liebe"
6 First edition (Schiller's Musen-Almanach), and Krufft: "Ob der Liebe Lust auch flieht,/ Ihre Pein doch nie verglüht."
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]