by Karl Friedrich Ludwig Kannegießer (1781 - 1861)
Language: German (Deutsch)
Bald heißt es wieder: Gute Nacht, und jeder geht nach Hause; wir haben viel geschwatzt, gelacht, und machten selten Pause. Wir ließen schmecken uns das Mahl, die Lieder klangen durch den Saal, und blieb die Kehle rein, so danken wir's dem Wein. Wie ist das liebe Leben doch zum größten Teil so spröde! Verrinnt nicht manche ganze Woch' prosaisch, wüst und öde? Fürwahr, man ginge ganz zugrund', käm' nicht auch eine gute Stund', ein Abend so wie heut', wo sich das Herz erneut. D'rum wollen wir auch fernerhin uns hier beisammen fühlen. Was hat das Leben für Gewinn, was hilft es, zu erzielen, wenn's nicht mitunter etwas braust, der Genius im Menschen haust und, was die Seele füllt, die Lippen überquillt. Wohlan, Genossen, gute Nacht; es kann nicht ewig dauern, und kommt der Tod - auch gute Nacht! Das ist nicht zum Bedauern. Einst finden wir uns allzumal dort oben in dem Sternensaal, dort hallet der Gesang die Ewigkeit entlang.
Composition:
- Set to music by Carl Maria (Friedrich Ernst) von Weber (1786 - 1826), "Gute Nacht", op. 68 no. 5 (1819) [ vocal quartet for male voices ]
Text Authorship:
- by Karl Friedrich Ludwig Kannegießer (1781 - 1861)
Go to the general single-text view
Research team for this page: Bertram Kottmann , Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-10-19
Line count: 32
Word count: 159