by Friedrich August von Heyden (1789 - 1851)
Language: German (Deutsch)
Wie der Mond im Silberschimmer feiernd durch die Lüfte schwebt! Wie die Flut im Glanzgeflimmer leis und leise abwärts bebt! Stille herrscht in Waldesträumen, Stille durch das holde Thal, und die Seele fühlt einmal Labung in den wachen Träumen. Ist das Paradies versunken, wo das erste Menschenpaar, liebe-, wonn- und andachtstrunken in der Stille glücklich war, so gewährt des Höchsten Wille vom entfloh'nen Unschuldsglück einen Nachhall noch zurück in der feierlichen Stille. Da sind Gottes Athemzüge; sie beschwichtigen das Herz. Ahnung lenkt des Geistes Flüge, Wonnethräne löst den Schmerz. Leuchtendes vergangner Zeiten baut sich auf in Nebelduft; Stimmen flüstern durch die Luft von dem Künftigen, dem Weihten. Heil'ge Stille, kühle Quelle, wonach mühevollem Tag, lechzend in so linder Welle müde Seele baden mag. Nimm sie hin, sie will versinken, decke sie mit Abendroth. Süße Stille sei der Tod, und Ermattung will ihn trinken.
Composition:
- Set to music by Friedrich Hegar (1841 - 1927), "Die Stille", op. 10 (Drei Gesänge für Tenor (oder Sopran) mit Pianofortebegleitung) no. 2, published 1879 [ tenor or soprano and piano ], Leipzig, Rieter-Biedermann
Text Authorship:
- by Friedrich August von Heyden (1789 - 1851)
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Researcher for this page: Harry Joelson
This text was added to the website: 2009-01-19
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