by Anonymous / Unidentified Author
Der Sänger und der Maler See original
Language: German (Deutsch)
Our translations: DUT
Ey! wenn ich doch ein Mahler wär,'
Mein Liebchen wollt' ich mahlen,
Mir aber sind die Hände schwer,
Muß einen mir bezahlen.
So ging ich zu dem Mahler hin,
Thät ihm mein Herz vertrauen,
Der Mahler sprach mit frohem Sinn;
"Laß mich dein Liebchen schauen. "
Er schaute sie und schaute lang;
Und hiess sie sitzen nieder.
Mir war daheim so weh' und bang
Ach, hätt' ich sie doch wieder!
Drauf bracht' er mir das liebe Bild,
Es war ihm schlecht gerathen,
Wohl war es fein, wohl war es mild,
Hätt's aber nicht errathen.
Wo ist der Augen Himmelblau?
Wo ihre lichten Strahlen,
Der Mund, wie Rosen auf der Au?
Du mußt es anders mahlen!
Da sprach das Mahlersmann betrübt,
"Das werd' ich nimmer zwingen,
Wem wird, wär' er noch so geübt,
Ein solches Bild gelingen!"
Gottlob, daß ich kein Mahler bin
Und bin ein Sänger worden,
Mir blüht das Glück nach meinem Sinn
Im Süden wie im Norden.
Die Sonne leiht mir ihren Strahl,
Will ich mein Lieb besingen,
Die Blumen alle gibt ... das Thal,
Das Morgenroth die Schwingen,
Sein Blau der Himmel mir vertraut!
"So lang ich werde tagen, "
Spricht er, "will ich für deine Braut,
Dir nimmer was versagen!"
Composition:
- Set to music by Carl Maria (Friedrich Ernst) von Weber (1786 - 1826), "Der Sänger und der Maler", op. 80 no. 6 (1820)
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( F. ) , "Der Sänger und der Mahler"
Go to the general single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2017-08-28
Line count: 36
Word count: 204