by Robert Weber (1824 - 1896)
Stille
Language: German (Deutsch)
In des Waldes jungem Haine Steh' ich sinnend oft alleine An dem kühlen Silberbach; Und ich seh' die Wellen ziehen, Leis' an mir vorüberfliehen, Und ich seh' ihr träumend nach. Ruhig, wie des Baches Welle, Wie ihr Spiegel, rein und helle, Lebt's im Busen, licht und wahr; Wo vordem es heiß gestürmet, Wogen aus dem Grund gethürmet, Glänzt der Himmel mild und klar. Du, mein Auge, blickest heiter In die Welt, und immer weiter Rankt empor der frische Muth; Leise, nach des Baches Weise, In der Unschuld süßem Gleise Rieselt hin das kühle Blut. O Natur, du hehre, milde, Glich' ich deinem hohen Bilde In des Lenzes Zauberschein! In das heil'ge Waldesschweigen Will zu dir empor ich steigen, Und bei dir alleine sein! Hier, wo sacht die Wellen rauschen, Will ich mit dem Vogel lauschen Deiner Stimme weichem Klang; Hören in des Windes Wehen Gottes leise Tritte gehen Durch den grünen Schattengang.
Authorship:
- by Robert Weber (1824 - 1896), first published 1857 [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Georg Wilhelm Rauchenecker (1844 - 1906), "Stille", 1878, published 1878 [mixed chorus a cappella], from 6 Lieder für gemischten Chor, no. 5. [text verified 1 time]
Researcher for this page: Harry Joelson
This text was added to the website: 2008-04-04
Line count: 30
Word count: 152