by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Letzte Sehnsucht See original
Language: German (Deutsch)
Sag an, du wildes, oft gekränktes Herz, Was sollen diese lauten Schläge nun? Willst du nach so viel namenlosem Schmerz Nicht endlich ruhn? Die Jugend ist dahin, der Duft zerstob, Die Rosenblüthe fiel vom Lebensbaum, Und was dich einst zu allen Himmeln hob, Es war ein Traum. Die Blüthe fiel, mir blieb der scharfe Dorn, Noch immer aus der Wunde quillt das Blut, Es ist das Weh, die Sehnsucht und der Zorn Mein einzig Gut. Und dennoch, brächte man mir Lethe's Fluth, Und spräche: Trink, du sollst genesen sein, Sollst fühlen, wie so sanft Vergessen thut, Ich sage: Nein! War alles nur ein wesenloser Trug, Er war so schön, er war so selig doch; Ich fühl' es tief bei jedem Athemzug: Ich liebe noch. D'rum laßt mich geh'n, und blute still mein Herz, Ich suche einen Ort bei Nacht und Tag, Wo mit dem letzten Lied ich Lieb und Schmerz Verhauchen mag.
Composition:
- Set to music by Jacques (Jacob) Blumenthal (1829 - 1908), "Letzte Sehnsucht" [ voice and piano ]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "In der Ferne"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "A last longing"
Researcher for this page: Harry Joelson
This text was added to the website: 2009-07-01
Line count: 24
Word count: 152