by Johann Joachim Eschenburg (1743 - 1820)
Language: German (Deutsch)
Dein gedenk' ich: und ein sanft Entzücken Überströmt die Seele, die dich liebt, Das ist Einer von den Augenblicken, Die zu sparsam mir das Schicksal gibt. Ein Gewebe trüber schwarzer Stunden Drängt sich dicht um meine Jugend her. Augenblicke sind mir froh verschwunden, Aber Jahre trüb und freudenleer. Eh' ich dich, mit dir die Liebe kannte, Da schon war es, als mein weiches Herz, Bei der Freundschaft süßer Lust entbrannte, Aber öft'rer von der Freundschaft Schmerz. Ach! wie manchen riß von meiner Seiten, Tod! dein Arm, und Trennung, du, dahin! Wenig Freuden, viele Bitterkeiten, Sind mein Loos, seit ich geworden bin. Theile nicht das Loos von diesen Tagen, Sanftes Mädchen! weine nicht um mich! Nicht zur Schwermuth, nicht zu finstern Klagen, Nein, zur zur Freude schuf der Himmel dich. O! vergiß, vergiß, was oft mit Blicken, Oft mit Worten meine Seele sprach! Sieh, den Leiden, welche jetzt mich drücken, Folgt vielleicht noch größers Leiden nach. Doch wenn einst mir Tage voller Freude, Gleich der Sonn', aus trüber Nacht entstehn: Gutes Mädchen! o dann laß uns beide Treu vereint den Pfad des Lebens gehn! Mit erleichtertem vergnügen Herzen, Danken wir der Vorsicht dann, daß sie Endlich uns, nach überstandnen Schmerzen, Den Genuß des schönsten Glücks verlieh.
Composition:
- Set to music by Wilhelmine Henriette von Oertel (1764 - c1830), as Mimi von Oertel, "Andantino" [ voice and harpsichord or piano ], confirmed with Der Teutsche Merkur vom Jahre 1785, zweites Vierteljahr, ed. by Christoph Martin Wieland, Weimar, appearing as a double-sided insert following page 288 of the Junius 1785 issue, which can be viewed online through the Austrian National Library or Oesterreiches Nationalbibliothek website
Text Authorship:
- by Johann Joachim Eschenburg (1743 - 1820), "Elegie an Dorinde"
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