by Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 - 1791)
Der Bettler See original
Language: German (Deutsch)
Habt Erbarmen, habt Erbarmen! Seht mein Elend, meine Noth! Gebt mitleidig doch mir Armen Einen Pfennig oder Brod! Schon zwei Tage kam kein Bissen Speise ach! in meinen Mund; Steine waren meine Kissen, Und mein Bett der Wiese Grund. O wie reich war ich als Knabe, Von den Ältern hochgeliebt! Aber wehe mir! ich habe Sie bis in den Tod betrübt. Ich verschmähte ihre Lehren, Achtete nicht ihre Gunst; Wollte Nichts von Weisheit hören, Nichts von Wissenschaft und Kunst. Locker waren meine Sitten, Leer blieb immer Kopf und Herz; Fruchtlos war der Ältern Bitten, Taub war ich für ihren Schmerz. Und sie starben. Statt zu sparen, Lebt' ich hin in Saus und Braus; Und im dritten Sommer waren Schon verschwunden Hof und Haus. Und wie Kain mußt' ich fliehn; Ohne Ruh' irrt' ich umher. Von der Menschheit ausgespieen Bin ich! O wer gleicht mir? Wer? Ach! mein Loos ist nun -- zu darben. Traute Kinder! seht mich an! Jammer, Elend sind die Garben, Die die Thorheit ernten kann.
Note: the score of Prince Albert's setting erroneously gives "Schubert" as the author of the text.
Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]
Composition:
- Set to music by Albert of Saxe-Coburg-Saalfeld and Gotha, Prince (1819 - 1861), "Der Bettler", 1835-41 [ voice and piano ]
Text Authorship:
- by Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 - 1791), "Der Bettler"
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]
This text was added to the website: 2011-04-27
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