possibly by August Ernst, Freiherr von Steigentesch (1774 - 1826)
Language: German (Deutsch)
Fern von der Heimath, wo mir bei dem Tone Froher Gespielen das Leben entschlich, Unter dem blühenden Dach der Zitrone Denk' ich, verlassene Heimath, an Dich. Zwar mit nie welkenden Kränzen umschlingen Blüthen und Früchte die südliche Flur, Ewig entschwebt hier mit gläzenden Schwingen Lächelnd ein Frühling der Hand der Natur. Und wo die Berge der Heimath entsteigen Schlafen die Blumen, kaum sind sie geweckt, Und die Gebüsche der Nachtigall schweigen, Kalt von der Flocke des Winters bedeckt. Aber die Blumen entkeimten und schwanden Dort von dem Hauch meiner Kindheit berührt, Wo die Gebilde der Täuschung entstanden, Die uns die zürnende Wahrheit entführt. Unter den kräftigen, schattigen Bäumen Lauschte dem ersten Vertrauen mein Ohr, Und meine Zukunft mit blühenden Träumen Stieg dort am Grabe der Väter empor. In des Zitronenhains goldenen Wogen Lächeln und täuschen uns Hoffnung und Glück, Und um den Frieden der Seele betrogen Sehn wir getäuscht nach der Heimath zurück.
Composition:
- Set to music by Heinrich Proch (1809 - 1878), "Heimwärts", op. 26, published 1837 [ voice and piano ], Wien, Diabelli und Co.; note: the score indicates the author of the text is Proch, but this seems erroneous
Text Authorship:
- possibly by August Ernst, Freiherr von Steigentesch (1774 - 1826), "Heimweh", appears in Marie. Ein Roman, Gießen: Georg Friedrich Heyer, first published 1812
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Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2019-03-19
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