by Franz Xaver Seidl (1845 - 1892)
Trinkspruch
Language: German (Deutsch)
Reich' mir den Becher voll perlenden Weines, Den Du soeben vom Munde gesetzt, Der mit dem Strahl seines goldigen Scheines Dir Deine Lippen glühend benetzt. Dein Wohl! Und wie sich das Schicksal auch wende: Auf ewige Lieb' ohne Wanken und Ende. Nun hab' ich den Becher geleert bis zum Grunde, Nun fühl ich's brennen in mir, mein Kind, D'rum reiche von Deinem rosigen Munde Mir jetzt auch die holdeste Labung geschwind. Und ob man den Fluch d'rüber tausendmal schriebe: Süß ist doch der Wein, und noch süßer die Liebe!
Confirmed with Franz Xaver Seidl, Neue Gedichte, Regensburg: Alfred Coppenrath, 1881, page 122. Appears in Vermischte Gedichte.
Authorship:
- by Franz Xaver Seidl (1845 - 1892), "Trinkspruch", appears in Neue Gedichte, in Vermischte Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Josef Schnegg , "Trinkspruch", published 1899 [ voice and piano ], from Sieben Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung, no. 5, Augsburg, Schlosser [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-12-10
Line count: 12
Word count: 89