by Robert Maurmeier (1862 - 1931)
Trinklied
Language: German (Deutsch)
Die strengste Busse auf der Welt macht keinen Dummen klug, was Leib und Seel' zusammen hält, das birgt ein blanker Krug. Pfui! Wasser, ist das auch ein Trank? Was soll dem Bauch Kasteiung? Ist wer an Leib und Seele krank, Vexirt ihn Gall' und Höllenstank, der Wein schafft ihm Befreiung. Kling, klang, Brüderlein trink, dass dir rot die Nase blink' fällst du heut' auch unter'n Tisch morgen trinkst du wieder frisch. Das Käuzlein, das im Astloch greint, ist doch ein dummes Vieh, es schläft, wenn hell die Sonne scheint, und Nachts singt's: Uhui! Uhui! pfui, ist das auch ein Sang? was soll Geheul und Klagen? Hei, Lied und heller Becherklang soll als Geläut' un Chorgesang mir all' mein' Tag' behagen. Und zerren sie am Mantel mir und droh'n mit Acht und Bann, wiel ich mein Lebenselixir, den Wein nicht lassen kann: Pfui! Heuchler die ein' Gottesgab' mit scheelem Munde schelten, nun grad' weil ich mein' Freud' dran hab', soll mir der Wein als Trost und Lab' zum letzten Stündlein gelten.
Text Authorship:
- by Robert Maurmeier (1862 - 1931), "Trinklied" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Robert Maurmeier (1862 - 1931), "Trinklied", G., first performed 1909 [voice and piano], from Drei Landknechtslieder, no. 2. [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2014-05-25
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