by Anonymous / Unidentified Author
Ständchen
Language: German (Deutsch)
Durch der Linden Wipfel rauschen Abendlüfte kühl und bang; komm, Geliebte, komm zu lauschen meinem sehnenden Gesang. Ach, erwach aus Liebestraume, dass mein Lied dir süßer klingt, spähe an des Vorhangs Saume nach dem Sänger, der es bringt. Doch da Schatten ihn verstecken und das duftige Gezweig, lass die Neugier dir erwecken, dein Gesichtchen dreister zeig! Leiser zittern meine Saiten, schmachtend girrt die Nachtigall; lass, o Teure, dich verleiten, öffne 's Fensterchen einmal. Dein geliebtes Händchen lege an der Lippen Purpursaum, sachte neigend es bewege freundlich zu dem Schattenraum. Und vergib, dass deinen Schlummer meines Sanges Klage stört; weißt ja wohl, dass Liebeskummer nicht dem Tage angehört.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "Ständchen", op. 127 no. 3, published 1844 [ baritone or alto and piano ], from [Sechs] Lieder von Cornberg, W. Müller und Carlopago, no. 3, Hannover, Bachmann [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-02-29
Line count: 24
Word count: 107