by Martin Drescher (1863 - 1920)
Wolfsaugen
Language: German (Deutsch)
Augen so hungrig, Augen so heiß glüh'n über Felder und Heide. Hart ist die Erde von Schneeflocken weiß, Augen so hungrig, Augen so heiß, späh'n voll Verzweiflung nach Weide. Schnaufende Wölfe, geächtet, gejagt, irren auf endloser Reise. Hei, wie die Kälte, der Hunger nagt! Schnaufende Wölfe, geächtet, gejagt, finden nicht Obdach noch Speise. Hinter der Heide erschimmert ein Licht: Wolfsaugen blutrot sich färben, heiserer Schrei aus den Kehlen bricht, hinter der Heide schimmert ein Licht, lockt mit gewaltigem Werben. Dort ist es warm, und hell ist es dort, eilet, dass jeder sich helfe, Reichliches Futter zu suchen dort. Vorwärts - zurück! Dort lauert der Mord auf geächtete Wölfe! Augen so hungrig, Augen so heiß glüh'n über Felder und Heide. Hart ist die Erde von Schneeflocken weiß, Augen so hungrig, Augen so heiß, spähen vergeblich nach Weide.
Authorship:
- by Martin Drescher (1863 - 1920) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hugo Wilhelm Ludwig Kaun (1863 - 1932), "Wolfsaugen", op. 83 (Drei Balladen) no. 1 [ voice and piano ], Magdeburg, Heinrichshofen's Verlag [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-07-13
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