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Drei Balladen , opus 83

by Hugo Wilhelm Ludwig Kaun (1863 - 1932)

1. Wolfsaugen
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Augen so hungrig, Augen so heiß
glüh'n über Felder und Heide.
Hart ist die Erde von Schneeflocken weiß,
Augen so hungrig, Augen so heiß,
späh'n voll Verzweiflung nach Weide.

Schnaufende Wölfe, geächtet, gejagt,
irren auf endloser Reise.
Hei, wie die Kälte, der Hunger nagt!
Schnaufende Wölfe, geächtet, gejagt,
finden nicht Obdach noch Speise.

Hinter der Heide erschimmert ein Licht:
Wolfsaugen blutrot sich färben,
heiserer Schrei aus den Kehlen bricht,
hinter der Heide schimmert ein Licht,
lockt mit gewaltigem Werben.

Dort ist es warm, und hell ist es dort,
eilet, dass jeder sich helfe,
Reichliches Futter zu suchen dort.
Vorwärts - zurück! Dort lauert der Mord
auf geächtete Wölfe!

Augen so hungrig, Augen so heiß
glüh'n über Felder und Heide.
Hart ist die Erde von Schneeflocken weiß,
Augen so hungrig, Augen so heiß,
spähen vergeblich nach Weide.

Text Authorship:

  • by Martin Drescher (1863 - 1920)

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2. Der Triumph des Lebens  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Herr Erich sitzt im Turm an der Schlei 
und grübelt, was doch das Leben sei, 
denn in der Frühe vor Tau und Tag 
fährt durch den Hals ihm des Henkers Schlag.

Ein Rosenstrauch klimmt um das Turmgestein. 
Wie leuchten die Rosen im Mondenschein! 
Wie lärmen am Ried die Grillen so froh! - 
Herr Erich erhebt sich vom knisternden Stroh.

Er lehnt am Fenster; da draußen erwacht 
das heimliche Treiben der Sommernacht, 
der Duft der Wiesen, die Frösche im Sumpf. 
„Laß fahren! Mir fällt das Haupt vom Rumpf.

Ich wollte, daß wo ein Vöglein wär, 
das ich schickte zu Heilke Torben ans Meer 
und sagte, daß morgen ich sterben müßt, 
und hätt sie so gern noch einmal geküßt."

Und während er denkt an den Minnedank, 
da tappt es herauf den Treppengang, 
die Riegel rasseln, das Schlüsselbund klirrt, 
und es kommt ein Priester zag und verwirrt.

Dann schließt sich die Pforte, sie sind allein. 
Wie leuchten die Rosen im Mondenschein ! 
„Und wollt Ihr mich lösen von aller Schuld,
mein Herz steht offen des Himmels Huld,

doch ein Frauenbild ist darein geprägt, 
das soll nicht erlöschen, solang es schlägt, 
und neben María, der Jungfrau rein, 
muß das liebste Mädchen darinnen sein."

Der Priester steht lange und schweigt, fast scheint 
es Erich, als ob er leise weint.
„Ich kann Euch nicht lösen von aller Schuld, 
ich kann Euch nicht bringen des Himmels Huld."

Und langsam hebt er empor die Hand,
da fällt zur Erde das fromme Gewand, 
da glänzt ein seliges Augenpaar,
um die Schulter rollt das glänzende Haar.

Herr Erich, als sei er sinnberaubt,
mit beiden Händen ergreift er sein Haupt: 
„Ist's Heilke Torben?" Er schaut und schaut -- --
dann bricht aus der Brust ihm ein Jubellaut.

Da draußen ward's still. Der Mond verschwand 
allmählich hinter der Wolkenwand.
Still Vogel und Frosch in Rohr und Sumpf, 
doch das Leben feierte einen Triumph.

Den Kerker durchströmte der Rosenduft, 
und ein Wetterzucken ging durch die Luft, 
und ein dumpfes Grollen scholl drüben am Ried, 
als fiedle der Tod dort ein lustig Lied. --

Wißt ihr's nun, warum Herr Erich sang, 
als sein Haupt in den grünen Rasen sprang?

Text Authorship:

  • by Paul Steinmüller (1870 - 1940), "Das Lied vom Triumph des Lebens", appears in Die Lieder des Kommenden, first published 1921

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Confirmed with Paul Steinmüller, Die Lieder des Kommenden, Greiner & Pfeiffer, 1921.


3. Der letzte Pfalzgraf  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Ich Pfalzgraf Götz von Tübingen
Verkaufe Burg und Stadt
Mit Leuten, Gülten, Feld und Wald,
Der Schulden bin ich satt.

Zwei Rechte nur verkauf' ich nicht,
Zwei Rechte, gut und alt:
Im Kloster eins, mit schmuckem Thurm,
Und eins im grünen Wald.

Am Kloster schenkten wir uns arm
Und bauten uns zu Grund,
Dafür der Abt mir füttern muß
Den Habicht und den Hund.

[Im Schönbuch, um das Kloster her]1,
Da hab' ich das Gejaid,
Behalt' ich das, so ist mir nicht
Um all mein Andres leid.

Und hört ihr Mönchlein eines Tags
Nicht mehr mein Jägerhorn,
Dann zieht dasGlöcklein, sucht mich auf !
Ich lieg am schatt'gen Born.

Begrabt mich unter breiter Eich'
In grünen Vogelsang,
Und lest mir ein Jägermess',
Die dauert nicht zu lang'.

Text Authorship:

  • by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Der letzte Pfalzgraf", appears in Balladen und Romanzen, first published 1853

See other settings of this text.

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le dernier comte palatin", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
1 Wallnöfer: "Ja, um das Kloster rings umher"

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