by Ernst Rudolf Neubauer (1822 - 1890)
Schönheit ist der Gott, den ich verehre
Language: German (Deutsch)
Schönheit ist der Gott, den ich verehre, Weib voll Liebreiz, Göttin bist du mir, Diesen Becher, den ich freudig leere -- Bis zur Neige bringe ich ihn dir. -- Jeder Tropfen, der hinabgeflossen, Gab dem Götterbilde neuen Schwung, Und aus Schönheit ist die Lieb entsprossen, Und mein Herz -- es fühlt sich wieder jung. Ja! Die Schönheit und die Lieb' sind Schwestern Unzertrennlich, ewig felsenfest; Freundschaft? -- Freundschaft ist ein Kind von gestern, Das dich Morgen grollend schon verlässt. Sieh die Freunde all' vom Sturm vertrieben -- Welke Blätter fielen sie vom Baum'; Nur mein Ich ist mir zuletzt geblieben Und von Treue -- ein erhabner Traum. -- Schöne Frau! hast dieses Ich gefangen, Hast im Stein' den Funken noch entdekt, Deine Lippen haben mein Verlangen, Deine Augen meine Glut gewekt. Lass' es sprühn das Feuer dieser Augen, Hab' ihm oft und lange schon gelauscht, Funken will ich, Flammen will ich saugen, Bis das Meer der Gluten mich berauscht. Bis ich in Vergessen hingesunken -- Sein und Nichtsein nimmer vor mir seh', Und in Einem -- Einem Zug' getrunken Himmel, Hölle, Seligkeit und Weh! --
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Confirmed with Lieder aus der Bukowina von Ernst Rudolf Neubauer, Wien, in Commission bei Friedrich Manz in Wien, 1855, pages 23-24.
Text Authorship:
- by Ernst Rudolf Neubauer (1822 - 1890), "Gluten", appears in Lieder aus der Bukowina, first published 1855 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Samuel de Lange (1840 - 1911), "Gluthen", op. 26 (Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 6, published 1878 [ voice and piano ], Bonn, Cohen [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2015-10-08
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