by Hermann Rollett (1819 - 1904)
Der Rosenstrauch im Garten lauscht
Language: German (Deutsch)
Der Rosenstrauch im Garten lauscht, Ob noch nicht durch die Luft Der Frühlingswind herniederrauscht Und ihn zur Blüte ruft. Er möchte wol schon gar so gern Den grünen Tannenbaum Umglühn mit hellem Blütenstern, Mit duftgem Liebestraum. Der Frühling aber, ach, der säumt Wohl noch in fernem Land, Indeß der Strauch schon selig träumt Von heißer Liebe Brand. -- Doch sieh! was wehte über Nacht Dem Strauch durch jeden Ast, Was hat ihm solchen Schmuck gebracht, Und ihn so froh erfaßt? -- Das war die milde Frühlingsluft, Das war des Himmels Kuß, In dem die Rose aus der Gruft Nun auferstehen muß. Das war der ew'gen Liebe Geist, Der warm, in Seligkeit, Den sehnsuchtvollen Strauch umkreist, Und freudig ihn befreit! -- Und sieh, der grüne Strauch, er weiß Sein Glück zu fassen kaum, -- Er schaut aus tausend Blüten heiß Empor zum Tannenbaum. Er schlingt sich um die Tanne fest Mit grüner Zweige Trieb, Und die beglückte Tanne läßt Hernieder sich in Lieb.
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Confirmed with Frische Lieder von Hermann Rollett, Ulm, Stettin'sche Verlags-Buchhandlung, 1848, pages 23-25.
Text Authorship:
- by Hermann Rollett (1819 - 1904), no title, appears in Frische Lieder, in 1. Frühling, in 2. Auferstehungsklänge, no. 5, Ulm, Stettin'sche Verlags-Buchhandlung, first published 1848 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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