
by Wilhelm Christoph Leonhard Gerhard (1780 - 1858)
Wasserfahrt am Morgen
Language: German (Deutsch)
Verlass die dunkle Hütte, beflügle deine Schritte, und komm in Zephyrtritte, komm an des Ufers Rand! dort schaukelt uns der leichte Kahn, auf silberheller Wogenbahn den breiten stillen See hinan, bis an die Felsenwand. O schau' am Himmelsthore die glänzende Aurore, vernimm mit trunknem Ohre der Vögel muntre Schaar! wie heiter ist die Luft, wie blau! Im Blumenschmelze prangt die Au' und weder Nebel netzt noch Thau dein blond gelocktes Haar. Du schlägst das Auge nieder? Lass lauschend auf' die Lieder, nur deine zarten Glieder auf weichem Kissen ruhn! die Silberwoge kräselt sich, ein sanfter Wind um säuselt dich, und freundlich schützet dich und mich der mächtige Neptun. Und flattert dir auch freier um Brust und Hals der Schleier, und setzt die Wang' in Feuer durch lose Schelmerein: so mache, dämpfend diese Glut, den Fehler, Liebchen, wieder gut, und lass die ungetrübte Flut der Schönheit Spiegel seyn.
Authorship:
- by Wilhelm Christoph Leonhard Gerhard (1780 - 1858), "Wasserfahrt am Morgen", appears in Gedichte, in Euterpe: Lieder und Romanzen [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "Wasserfahrt am Morgen", op. 61 (Sechs Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte) no. 5 [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Andrew Schneider [Guest Editor]
This text was added to the website: 2017-06-20
Line count: 32
Word count: 147