by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842)
Wenn der lahme Weber träumt, er webe
Language: German (Deutsch)
Wenn der lahme Weber träumt, er webe, Träumt die kranke Lerche auch, sie schwebe, Träumt die stumme Nachtigall, sie singe, Daß das Herz des Widerhalls zerspringe, Träumt das blinde Huhn, es zähl' die Kerne, Und der drei je zählte kaum, die Sterne, Träumt das starre Erz, gar linde tau' es, Und das Eisenherz, ein Kind vertrau' es, Träumt die taube Nüchternheit, sie lausche, Wie der Traube Schüchternheit berausche; Kömmt dann Wahrheit mutternackt gelaufen, Führt der hellen Töne Glanzgefunkel Und der grellen Lichter Tanz durchs Dunkel, Rennt den Traum sie schmerzlich übern Haufen, Horch! die Fackel lacht, horch! Schmerz-Schalmeien Der erwachten Nacht ins Herz all schreien; Weh, ohn' Opfer gehn die süßen Wunder, Gehn die armen Herzen einsam unter!
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Confirmed with Clemens Brentano. Werke, ed. by Wolfgang Frühwald, Carl Hanser Verlag, München: 1968, page 611.
Text Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, written c1834, Gockel Hinkel Gackeleia, Märchen, Frankfurt a.M., first published 1838 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Philippe Hersant (b. 1948), "Chanson bizarre", subtitle: "Quand le tisseur paralysé", 2011, published 2012 [ baritone and piano ], from In die Ferne, no. 6, Paris, Éd. Durand [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2018-10-19
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Word count: 118