LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,103)
  • Text Authors (19,448)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,114)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

by Karl Friedrich, Graf von Reinhardt (1761 - 1837)

Unsre Liebe
Language: German (Deutsch) 
In verschwundnen Rosentagen
Sah ich Stellas Angesicht,
Hielt mein herz es wie die Schaale
Perlen, fest beim erstenmale;
Liebe war diess und ich wußt' es nicht!

Stella's Busen ehrt den Sänger,
Der der Unschuld Kränze flicht;
Trotz den unscheinbaren Wangen
Blieb ihr Aug' an meinem hangen;
Liebe war diess, und sie wußt' es nicht!

Wie der Beter am Altare
Glühend Andacht fühlt, nicht spricht,
Ohne Worte trat ich näher:
Leise Seufzer fand ich eher;
Liebe war diess, und ich wußt' es nicht!

Röt' und Blässe sah sie wechseln
Wie in Wettern Nacht und Licht;
Und dem Irren Leucht' in Nächten
Ward ein Druck von ihrer Rechten;
Liebe war diess, und sie wußt' es nicht!

Auf zum Äther neugeschaffen
Flog mein Geist, und mein Gedicht;
Dann drei lange leere Tage
Fühlt' ich, fern ihr Höllenplage;
Liebe war diess, und ich wußt' es nicht!

Wiederkam ich; Scherz und Jubel
Lachten rings, sie lachte nicht;
Unsre Blicke die sich trafen
Prallten ab wie Feindes Waffen;
Liebe war diess, und sie wußt' es nicht!

Meilen trennten uns: wir schwuren
Uns der Freundschaft Recht und Pflicht:
Briefe gingen, Briefe kamen,
Freundschaft unterschrieb den Namen;
Liebe war diess, und wir wußtens nicht.

Bald, ach! wußt' ich's, flehte, bebte
Wie der Sünder vor Gericht,
Ach! und ward zurückgestossen:
Doch geheime Tränen flossen:
Liebe blieb ihr, und ich wußt' es nicht!

Und auf sie und Lebenswonne
Tat mein stolzer Sinn Verzicht!
Liebe, schrieb ich, quält mich nimmer!
Und doch seufzt' und klagt' ich immer;
Liebe blieb mir, und sie wußt' es nicht!

Stella schwieg - verdammt, vergessen
Schien ich längst, und warte nicht! 
Heimlich las sie meine Lieder,
Schüchtern meine Briefe wieder;
Liebe blieb ihr, und ich wußt' es nicht!

Ferne weint' ich, ein Verbannter,
Den die Natter Reue sticht:
Unmut tobt' in allen Sehnen,
Jammer sprach in Blick und Tönen;
Liebe blieb mir, und sie wußt' es nicht!

Andre warben: Einer siegte:
Stella's Ja! sprach Kindespflicht.
Er herrscht über Hand und Sinnen,
Und mein Bild im Herzen drinnen:
Liebe blieb ihr, und ich wußt' es nicht!

Ha! nun weiß ich's! Welche Kunde!
Ach! mein Herz erliegt und bricht!
Wiederstral nur alter Freuden
Schimmert noch in meinen Leiden:
Liebe blieb mir, und sie weiß es nicht!

Text Authorship:

  • by Karl Friedrich, Graf von Reinhardt (1761 - 1837) [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802), "Unsre Liebe", published 1803, from the collection Kleine Balladen und Lieder, Heft VI, no. 12. [
     text verified 1 time
    ]

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 65
Word count: 367

Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris