by Johann Georg Rapp (1798 - 1868)
Die Kaiserin Irene
Language: German (Deutsch)
Die Kaiserin Irene In Hohenstaufens Saal, Sie weinet Thrän' an Thräne In ihrer Wittwenqual. Ihr Herr der liegt erschlagen, Den todtgebornen Sohn Hat man ihr fortgetragen, Verloren ist die Kron. Und Fürsten und Vasallen Sind zogen von ihr aus, Sie dachten unter Allen Nur an ihr eigen Haus, Nicht an die bleiche Rose Vom morschen Kaiserstamm, Nicht an die Heimathlose, An das verfolgte Lamm. Nur Einer ist geblieben. Ob Feindes Trug und Muth Um seine Burgen trieben, Ihn kümmert nicht sein Gut. Blieb eines doch sein eigen, Das ist die deutsche Treu', Die hat er jetzt zu zeigen, Die blüht ihm ewig neu. Er schirmt der Herrin Mauer, Er schirmet ihren Geist, Den er aus seiner Trauer Zur Freude droben weist. Da trägt sie immer bleicher Und stiller ihre Noth. Er macht sie immer reicher, Er macht ihr froh den Tod. Die frühe Leiche senkt er Zu ihren Vätern ein, Er betet, ihrer denkt er, Auf ihrem kalten Stein. Die Fürsten und Vasallen, Sie loschen ruhmlos aus, Noch blühet über allen Des treuen Grafen Haus.
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Confirmed with Morgenblatt für gebildete Stände, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1836, issue no. 222, page 885.
Authorship:
- by Johann Georg Rapp (1798 - 1868), "Graf Ludwig von Württemberg" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Philipp) Friedrich Silcher (1789 - 1860), "Irene und der Graf Ludwig von Württemberg", op. 32 no. 6, published 1838 [ alto or bass and piano ], from Hohenstaufen-Lieder für eine Alt- oder Bass-Stimme, no. 6, Stuttgart: S. G. Liesching [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-02-10
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