by August Kopisch (1799 - 1853)
Willegis
Language: German (Deutsch)
Es sahn am Tum zu Mainz die adeligen Herrn Den Willegis zum Bischof nicht allewege gern. Der war ein Wagnerssohn: Sie malten ihm zum Hohn Mit Kreide Räder an die Wand: Die sah er wo er ging und stand! Doch es nahm Willegis An dem Schimpf kein Ärgernis. Denn als der fromme Bischof die Räder da ersehn, So hieß er seinen Knecht nach einem Maler gehn: »Komm Maler, male mir Ob jeder Tür dahier Ein weißes Rad im roten Feld, Darunter sei die Schrift gestellt: Willegis, Willegis, Denk woher du kommen sis!« Nun wurde von den Herren am Tum nicht mehr geprahlt, Man sagt, sie wischten selber hinweg, was sie gemalt. Sie sahn, dergleichen tut Bei weisem Mann nicht gut. Und was dann für ein Bischof kam, Ein jeder das Rad ins Wappen nahm: Also ward Willegis' Glorie das Ärgernis.
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Researcher for this page: Johann Winkler
Authorship:
- by August Kopisch (1799 - 1853), "Willegis" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "Willegis", op. 160 (4 Gesänge für Bariton) no. 3, published 1852 [ baritone and piano ], Leipzig, Hofmeister [sung text checked 1 time]
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