by Rudolph Baumbach (1840 - 1905)
Festina lente
Language: German (Deutsch)
Ich sang schon viel von Wanderlust Heut sing' ich vom Verweilen. Festina lente! sprach August, Mit Weile sollst du eilen. Beherz'ge wohl die weise Lehr', Und ziehst du aus zu wandern, So renne nicht wie Ahasver Von einem Ort zum andern. Und liegt an deiner Wanderbahn Ein sogenanntes Gasthaus, So halt die Schusterrappen an Und strecke dich zur Rast aus. Und trinke nicht in hast'gem Flug Wie schnöde Uferschwalben; Setz' dich bedächtig hin zum Krug, Bleib' nicht bei einer Halben. Und sind dir zweie nicht genung, So trink' getrost die dritte, Und ist die Schenkin hübsch und jung, So fass' sie um die Mitte. Ihr Mund ist roth und heiß ihr Blut Und kühl der Trank der Traube; Die Straße liegt in Sonnengluth, Doch schattig ist die Laube. Der Lichtglanz mälig sich verliert, Ist schliesslich ganz verglommen -- Du hast dich nicht vom Fleck gerührt, Und bist doch weit gekommen.
Confirmed with Lieder eines fahrenden Gesellen von Rudolf Baumbach, Leipzig, Verlag von A. G. Liebeskind, 1878, pages 46-47.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Festina lente", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by August Grosse-Weischede (1849 - 1928), "Festina lente", op. 9 no. 1, published 1890 [ men's chorus a cappella ], from Drei Lieder eines fahrenden Gesellen von Baumbach für Männerchor, no. 1, Leipzig, Siegel [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2021-12-20
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