
by Moritz Gottlieb Saphir (1795 - 1858)
Mit dem Kranz von wilden Rosen
Language: German (Deutsch)
Mit dem Kranz von wilden Rosen, Abgepflückt in Lebens-Wildniß, Send' ich dir im Geist mein eig'nes, Schlichtes, aber treues Bildniß. Findest du, daß Geist und Leben Und des Herzens Schlagen fehle, Werd' ihm, was du mir gewesen, Werde seines Daseins Seele. Findest du, daß stumm die Lippe, Sagt es dir kein Wörtchen wieder, Löse ihm wie mir die Lippe, Daß es singe Wehmuths-Lieder. Wenn du einst [hast]1 mein vergessen, Wenn du einst wirst mein nicht denken, Bitt' ich dich die Sterbe-Bitte, Dieses Bildniß zu versenken, Einzugraben in die Erde, Gleich als ob ich's selber wäre Und die Erde zu benetzen Mit der letzten Mitleids-Zähre; Und zu meines Bildes Grabe Wird mein Herz den Weg mir zeigen, Und ich will zu meinem Schatten, Selbst ein Schatten niedersteigen.
About the headline (FAQ)
Authorship:
- by Moritz Gottlieb Saphir (1795 - 1858), no title, appears in Wilde Rosen [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Josef Staudigl (1807 - 1861), "Mit dem Kranz von wilden Rosen" [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Johann Winkler
This text was added to the website: 2022-01-14
Line count: 24
Word count: 126