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by Carl Treumann (1823 - 1877)

Die Temperamente die Liebe
Language: German (Deutsch) 
Melancholisch hingegossen
steht ein Jüngling liebesschwach,
bringt sein Ständchen unverdrossen,
ruft das teure Mädchen wach:
„Komm, Liebchen, komm, ahnst du denn nicht die Pein?
In kalter Mitternacht steh' ich allein!
Lass mich nicht seufzend hier im Schmerz vergeh'n!
Wenn du mich ganz verlässt,
frier' ich am Boden fest;
willst du mich sterben seh'n?
Soll ich zu Grabe geh'n?
Ach, Laura, komm!“

Doch der sanguinische Liebesgesang,
der wirkt elektrisch mit feurigem Klang!
Sprühende Glut
jagt da das Blut.
„Komm, Liebchen, komm, ahnst du nicht meine Pein?
Um Mitternacht steh' ich hier ganz allein!
Lass mich nicht schmachtend in Flammen vergeh'n,
wie ein Vulkan 
fang' ich zu brennen an!
Du mir so teuer,
lösche das Feuer,
sonst leid' ich ungeheuer!
Mein Schätzchen, ach komm,
o spute dich,
beglücke mich!“

Der eine weint, der and're lacht, 
doch jeder kennt Gott Amors Macht.
Der belibt ganz kalt, dem wird so schwül -
es ist ein eigenes Gefühl!

Mancher wieder liebt phlegmatisch,
bringt sein Ständchen auch wohl an,
doch ist Lieb' ihm nur sympathisch,
wenn dabei er schlafen kann.
„Komm, Liebchen, komm, ich harre dein
bei stiller Nacht im Mondenschein.
Doch vielleicht hast du jetzt keine Zeit,
na, so wart' ich fort in Ewigkeit.
Ich bleib' statt mich zu erhitzen,
ruhig hier liebevoll sitzen!“

Doch der cholerische Liebesgesang
rollt wie der Donner im stürmischen Drang,
tobt ohne Rast
in eilender Hast!
„Komm, Liebchen, komm, nicht länger harr' ich dein
hier in der Nacht beim faden Mondenschein!
So komm, so komm, sonst werde ich in der Tat
hier noch desperat
oder gar rabiat!
Sapperment,
Mordelement,
Kreuzfikerment,
Höll'nregiment,
Liebchen, erschein',
lass mich nicht rasen,
sonst schlag' ich alles kurz und klein!

Der eine brüllt, der and're lacht,
doch jeder kennt Gott Amors Macht!
Der bleibt ganz kalt, dem wird so schwül -
es ist ein eigenes Gefühl!

Text Authorship:

  • by Carl Treumann (1823 - 1877) [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Franz von Suppé (1819 - 1895), "Die Temperamente die Liebe" [sung text checked 1 time]

Researcher for this page: Johann Winkler

This text was added to the website: 2022-02-17
Line count: 61
Word count: 298

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