by Christoph Christian Sturm (1740 - 1786)
Abendlied
Language: German (Deutsch)
So flüchtig als des Tages Stunden mir unter Lust und Schmerz verschwunden, verfliegt mir meine Lebenszeit. Mein kurzer Pfad wird immer jäher, mit jedem Abend rück ich näher, o Vater, deiner Ewigkeit. Vielleicht hat deine milde Sonne zum letztenmal mit Lebenswonne und Jugendkraft mein Herz erquickt. Eh noch die Morgensonne glühet, bin ich vielleicht wie Gras verblühet, verblühet und der Erd entrückt. Ach, Gott, ich denk’s mit Furcht und Beben! Vor deinem Antlitz steht mein Leben, steht jede Neigung, jede Tat. Sei gnädig, Ewiger! verschone! Ich seufze: Ach, in deinem Sohne sei gnädig meiner Missetat! Sieh diese Tränen meiner Reue: Herr, ich gelobe dir aufs Neue, mich treuer deinem Dienst zu weihn. Bald fällt auf meine Augenlider von dir gesandt der Schlummer nieder. O lass ihn sanft und stärkend sein!
Text Authorship:
- by Christoph Christian Sturm (1740 - 1786) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788), "Abendlied", Wq 197 no. 26 (1780-1781) [ voice and piano or harpsichord or organ ], from Sturms geistliche Gesänge mit Melodien, Erste Sammlung, no. 26 [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2022-02-22
Line count: 24
Word count: 130