LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,106)
  • Text Authors (19,480)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,114)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

by Christoph Christian Sturm (1740 - 1786)

Das wohltätige Leben Jesu
Language: German (Deutsch) 
Zu dir erhebt sich mein Gemüte,
du Freund der Menschen, Jesu Christ!
der du durch Wohltun und durch Güte
der Welt ein Beispiel worden bist.
Du lebtest Sündern nur zum Besten!
Sie zu befreien und zu trösten,
entsagtest du der Herrlichkeit.
Nur wohlzutun war dein Bestreben:
Der Zweck von deinem ganzen Leben
war deiner Menschen Seligkeit.

Nicht schrecklich waren deine Werke
und nicht den Sündern zum Gericht.
Du warst der blöden Seelen Stärke
und der Bedrängten Zuversicht.
Dein Blick war wie dein Herz voll Güte;
dein Mund verhieß den Sündern Friede
und deine Hand gab Armen Brot.
Du sahst die Tränen der Betrübten,
die Sehnsucht derer, die dich liebten.
Auf deinen Wink entfloh der Tod.

Du fühltest deiner Freunde Leiden
mehr als du deine Not empfandst.
Du schmecktest nichts von Ruh und Freuden,
so oft du Menschen leidend fandst.
Auch selbst mit Schwächung deiner Kräfte
war es dein tägliches Geschäfte,
als Menschenfreund umherzuziehn.
Eh noch ein Leidender es wagte
und dir sein Elend tränend klagte,
erquickte schon dein Beistand ihn.

Errettung, Nachsicht und Erbarmen
fand jeder, der sich dir genaht.
Mitleidig schenktest du den Armen
die Hülfe, die er sich erbat.
Dem Lahmen stärktest du die Glieder,
dem Stummen kam die Sprache wieder,
dir dankten Blinde das Gesicht.
Nie wurdest du des Wohltuns müde:
Die Sünder fühlten Ruh und Friede
und glaubten und verzagten nicht.

Herr, wo du gingst, auf jedem Schritte,
da folgten Lieb und Mitleid nach.
Sie folgten in des Reichen Hütte
und unter der Verlassnen Dach.
Der Tempel wie die öden Wälder,
die Städte wie die freien Felder
empfanden deine Gütigkeit.
Wo Kummer war, warst du zugegen;
dein holder Zuspruch und dein Segen
vertrieb des Leidens Bitterkeit.

So gingst du stille auf deinem Pfade
dem dir bestimmten Tode zu;
noch war in deinen Blicken Gnade,
in deiner Seele Himmelsruh.
Auch dann, als Schrecken und Gefahren
von allen Seiten nahe waren,
verließ dich nicht dein Edelmut.
Du bliebst ein Schutzgott deiner Freunde,
bliebst ein Erbarmer deiner Feinde
und liebtest sie bei ihrer Wut.

O Jesu! wäre doch mein Leben
dem deinen gleich! Wär ich wie du
so ganz der Menschenlieb ergeben,
so sanft, so mitleidvoll wie du!
O pflanz in mich die holden Triebe
des Mitleids und der Menschenliebe
und gib mir deinen edlen Sinn!
So zier ich, Jesu, deine Lehre:
So krönet mich dereinst die Ehre,
dass ich dein Kind und Erbe bin.

Text Authorship:

  • by Christoph Christian Sturm (1740 - 1786) [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788), "Das wohltätige Leben Jesu", Wq 198 no. 9 (1780-1781) [ voice and piano or harpsichord or organ ], from Sturms geistliche Gesänge mit Melodien, Zweite Sammlung, no. 9 [sung text checked 1 time]

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2022-02-23
Line count: 70
Word count: 396

Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris