by Gottfried Schrenkendorf (1724 - 1782)
Der Traum
Language: German (Deutsch)
Es war ein Mägdchen ohne Mängel, es war ein Mädchen wie ein Engel; so hat mich keine noch entzückt. Du magst mir alle Schönen nennen, du magst, du magst für alle brennen: so eine hast du nicht erblickt. Sie war bescheiden, doch nicht blöde, voll strenger Tugend, doch nicht spröde, und witzig ohne Spötterei. Vernünftig und mit weisem Herzen bewies sie mitten bei dem Scherzen, dass sie der Frechheit Feindin sei. Nicht schwatzhaft, nein! voll weiser Lehren ließ sich ihr Mund mit Beifall hören, man hörte nur Beredsamkeit. Sie sprach und ließ sich unterrichten, sie sprach von Wirtschaft, Witz und Pflichten, doch alles mit Bescheidenheit. „O Freund, das Mädchen muss ich küssen! O lass mich ihren Namen wissen, schon ist es um mein Herz geschehn! Wo soll ich nach der Schönen fragen?“ Ach Freund, das kann ich dir nicht sagen: Im Traume hab ich sie gesehn!
Text Authorship:
- by Gottfried Schrenkendorf (1724 - 1782) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788), "Der Traum", Wq 199 no. 17 (1762-1774) [ voice and piano or harpsichord or organ ], from Oden mit Melodien, no. 17 [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2022-02-24
Line count: 24
Word count: 146