by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776)
Translation
Trinklied
Language: German (Deutsch)  after the German (Deutsch)
Ein Leben wie im Paradies gewährt uns Vater Rhein. Ich geb es zu, ein Kuss ist süß, doch süßer ist der Wein. Ich bin so fröhlich wie ein Reh, das um die Quelle tanzt, wenn ich den lieben Schenktisch seh und Gläser drauf gepflanzt. Was kümmert mich die ganze Welt, wenn’s liebe Gläslein winkt und Traubensaft, der mir gefällt, an meiner Lippe blinkt? Dann trink ich wie ein Götterkind die volle Flasche leer, dass Glut mir durch die Adern rinnt, und tauml und fodre mehr. Die Erde wär ein Jammertal voll Grillenfang und Gicht, wüchs uns zur Lindrung unsrer Qual der edle Rheinwein nicht. Der hebt den Bettler auf den Thron, schafft Erd und Himmel um und zaubert jeden Erdensohn stracks in Elisium. Es ist die wahre Panacee, verjüngt des Alten Blut, verscheuchet Hirn- und Magenweh und was er weiter tut. Drum lebe das gelobte Land, das uns den Wein erzog! Der Winzer, der ihn pflanzt und band, der Winzer lebe hoch! Und jeder schönen Winzerin, die uns die Trauben las, weih ich als meiner Königin ein volles Deckelglas! Es lebe jeder deutsche Mann, der seinen Rheinwein trinkt, so lang er’s Kelchglas halten kann und dann zu Boden sinkt!
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Trinklied", subtitle: "Beim Rheinwein"
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788), "Trinklied", Wq 200 no. 13 (1788-1789) [ voice and piano or harpsichord or organ ], from Neue Lieder-Melodien, no. 13 [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2022-02-24
Line count: 40
Word count: 199