by Gottfried Keller (1819 - 1890)
O ich mag rufen, schreien, wie ich will
Language: German (Deutsch)
O ich mag rufen, schreien, wie ich will, Es wird mein Angstruf nimmermehr vernommen; Da oben bleibt es, wie da unten, still, Wer sollte auch zu diesem Hügel kommen? Denn meine Mutter ist romantisch nicht, Und, alt und schwach, bleibt einsam sie zu Hause; Wenn ihr das Herz ob meinem Tode bricht, Sie birgt's und weint in der verschloßnen Klause. Ja hätt ich ein verlaßnes Liebchen nun, Das vor dem Morgenrot zu klagen käme, Auf meiner kühlen Erde auszuruhn, Und meinen Jammer wonnevoll vernähme! Warum hab ich's der einen nicht gesagt, Daß junge Liebe mir im Herzen sprosse? Ich hab gezaudert und es nicht gewagt – Die Krankheit kam und diese tolle Posse.
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Confirmed with Gottfried Keller, Sämtliche Werke in acht Bänden, Band 1, Berlin, 1958–1961, page 109.
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), no title [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Kleefeld (1868 - 1933), "O ich mag rufen, schreien wie ich will", published 1897 [ voice and piano ], from König Tod. Elegieen für 1 Singstimme mit Pianoforte, no. 1, Berlin, Ries & Erler [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2022-03-29
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