O ich mag rufen, schreien, wie ich will, Es wird mein Angstruf nimmermehr vernommen; Da oben bleibt es, wie da unten, still, Wer sollte auch zu diesem Hügel kommen? Denn meine Mutter ist romantisch nicht, Und, alt und schwach, bleibt einsam sie zu Hause; Wenn ihr das Herz ob meinem Tode bricht, Sie birgt's und weint in der verschloßnen Klause. Ja hätt ich ein verlaßnes Liebchen nun, Das vor dem Morgenrot zu klagen käme, Auf meiner kühlen Erde auszuruhn, Und meinen Jammer wonnevoll vernähme! Warum hab ich's der einen nicht gesagt, Daß junge Liebe mir im Herzen sprosse? Ich hab gezaudert und es nicht gewagt – Die Krankheit kam und diese tolle Posse.
König Tod. Elegieen für 1 Singstimme mit Pianoforte
by Wilhelm Kleefeld (1868 - 1933)
1. O ich mag rufen, schreien wie ich will  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), no title
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Confirmed with Gottfried Keller, Sämtliche Werke in acht Bänden, Band 1, Berlin, 1958–1961, page 109.
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2. Wenn einsam sie vielleicht und ungeliebt  [sung text not yet checked]
Wenn einsam sie vielleicht und ungeliebt, Nachdenklich manchmal ihre Augen senkt, O wüßte sie dann, daß ein Herz es gibt, Das hier im Grab lebendig an sie denkt!
Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890)
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Confirmed with Gottfried Keller, Sämtliche Werke in acht Bänden, Band 1, Berlin, 1958–1961, page 109.
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3. Wie vielen Gärten voller Knospen prangen
Wie vielen Gärten voller Knospen prangen . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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4. Ich muss ein Weilchen wohl geschlafen haben  [sung text not yet checked]
Ich muß ein Weilchen wohl geschlafen haben, Denn wie aus Träumen schein ich mir erwacht; Bin ich leibhaftig, wirklich denn begraben? Noch immer diese enge, schwarze Nacht? Mein Atem ist wohl heftig, rasch gegangen, Indes der Traum die Wirklichkeit mir barg; Ich fühl den Tau an meinen Schläfen hangen, Die Luft ist heiß und dumpf in diesem Sarg. O traurig, übertrauriges Erwachen! O Augenauftun ohne Morgenlicht, Wo keine Wolken durch die Fenster lachen, Sich keine Reb um klare Scheiben flicht! Doch wohl mir, daß ich heiße Tränen finde, Da ich auch gar hier so verlassen bin! O Kindestränen, fließet, fließet linde, O Heimatsquell, ström unaufhaltsam hin!
Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), no title
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Confirmed with Gottfried Keller, Sämtliche Werke in acht Bänden, Band 1, Berlin, 1958–1961, page 115.
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5. Ich bin befreit, mein Weh hat sich gewendet  [sung text not yet checked]
Ich bin befreit, mein Weh hat sich gewendet, Und ich empfind es: ich bin nicht allein; – Der seine Strahlen durch das Weltall sendet, Er strahlt mich an durch diesen Totenschrein. Getrennt bin ich von meinem herben Leiden, Ich bändige den Leib mit starkem Mut; Wie wildes Meer, von dem ich mich will scheiden, Laß brausen ich mein krank und siedend Blut. Ja, toset nur, ihr ungetreuen Wogen! Ich übersing euch, wie ein Ferg am Strand! Lange genug bin ich mit euch gezogen: Nun tausch ich euch an festes Blütenland. Es ist noch gut geworden, und geschlagen Hat mich der Herr mit einem Rosenstab; Geläutert will ich meine Seele tragen Zu ihm empor aus diesem Erdengrab. Weil ich so sehr geliebt die grüne Erde, Lebt ich so bang und tief in sie hinein; – Wie ich in ihrem Schoß noch leiden werde: Sie soll mein lieblichstes Gedenken sein!
Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), no title
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Confirmed with Gottfried Keller, Sämtliche Werke in acht Bänden, Band 1, Berlin, 1958–1961, page 115.
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