by Gottfried Keller (1819 - 1890)
Ich bin befreit, mein Weh hat sich...
Language: German (Deutsch)
Ich bin befreit, mein Weh hat sich gewendet, Und ich empfind es: ich bin nicht allein; – Der seine Strahlen durch das Weltall sendet, Er strahlt mich an durch diesen Totenschrein. Getrennt bin ich von meinem herben Leiden, Ich bändige den Leib mit starkem Mut; Wie wildes Meer, von dem ich mich will scheiden, Laß brausen ich mein krank und siedend Blut. Ja, toset nur, ihr ungetreuen Wogen! Ich übersing euch, wie ein Ferg am Strand! Lange genug bin ich mit euch gezogen: Nun tausch ich euch an festes Blütenland. Es ist noch gut geworden, und geschlagen Hat mich der Herr mit einem Rosenstab; Geläutert will ich meine Seele tragen Zu ihm empor aus diesem Erdengrab. Weil ich so sehr geliebt die grüne Erde, Lebt ich so bang und tief in sie hinein; – Wie ich in ihrem Schoß noch leiden werde: Sie soll mein lieblichstes Gedenken sein!
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Confirmed with Gottfried Keller, Sämtliche Werke in acht Bänden, Band 1, Berlin, 1958–1961, page 115.
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), no title [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Kleefeld (1868 - 1933), "Ich bin befreit, mein Weh hat sich gewendet", published 1897 [ voice and piano ], from König Tod. Elegieen für 1 Singstimme mit Pianoforte, no. 5, Berlin, Ries & Erler [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2022-03-29
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