by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857)
Lob der weißen Farbe
Language: German (Deutsch)
Zartes Weiß, die Feier meiner Lieder will ich dir aus voller Seele weih'n, möchte sie so fleckenlos und rein wie des königlichen Schwans Gefieder, wie der Schnee auf hohen Alpen sein. Wohl dem Manne, der in seinem Herzen, heil'ge Unschuld, deine Farbe trägt; wenn Verfolgung ihn in Ketten schlägt, kann er noch mit diesen Ketten scherzen, weil ein Gott mit rechter Waage wägt. Wohl ihm, harret sein am Traualtare die Geliebte, wie der Friede mild, in ein weißes Brautgewand gehüllt, einen Lilienkranz im blonden Haare. Ihrer engelreinen Seele Bild. Dass des Vaters Tugenden nicht sterben, werden Kinder seiner Ehe Glück; wie der Mond den hohen Sonnenblick, eines ungetrübten Abends Erben, strahlen sie des Greises Licht zurück. Er erbebt nicht an des Grabes Rande, denn er fühlet seines Herzens Wert, und der Tod, der seinen Köcher leert, wird ein Genius im Lichtgewande, der die Fackel lächelnd niederkehrt.
Authorship:
- by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by František Václav Hůrka (1762 - 1805), "Lob der weißen Farbe", published c1802 [ voice and piano or guitar ], from Die Farben, 5 Lieder mit Begleitung des Pianoforte oder der Guitarre, no. 1 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2022-08-05
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