by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Der Park ist hoch. Und wie aus einem...
Language: German (Deutsch)
Der Park ist hoch. Und wie aus einem Haus tret ich aus seiner Dämmerung heraus in Ebene und Abend. In den Wind, denselben Wind, den auch die Wolken fühlen die hellen Flüsse und die Flügelmühlen, die langsam mahlend stehn am Himmelsrand. Jetzt bin auch ich ein Ding in seiner Hand, das kleinste unter diesen Himmeln. – Schau: Ist das ein Himmel?: Selig lichtes Blau, in das sich immer reinere Wolken drängen, und drunter alle Weiß in Uebergängen, und drüber jenes dünne, große Grau warmwallend wie auf rother Untermalung, und über allem diese stille Strahlung sinkender Sonne. Wunderlicher Bau, in sich bewegt und von sich selbst gehalten, Gestalten bildend, Riesenflügel, Falten und Hochgebirge vor den ersten Sternen und plötzlich, da: Ein Thor in solche Fernen wie sie vielleicht nur Vögel kennen…
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Das Buch der Bilder, 1. Buch, Teil 2, Zweite sehr vermehrte Auflage, Berlin / Leipzig, Stuttgart, Axel Junker Verlag, 1906, page 57.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Abend in Skaane" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Helmut Bieler (1940 - 2019), "Abend in Skåne", 2003 [ mezzo-soprano, horn, piano ], from Zwei Gesänge nach Rilke, no. 2 [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2023-08-16
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