by J. Novelli
Stille der Nacht
Language: German (Deutsch)
Wie eine linde Sommernacht nach einem Sturm ist mein Gemüte; horch, in der Fern' die Drossel ruft, und um mich hauchen süßen Duft die Blumen all' in Blüte. Es liegt fern wie ein böser Traum, was wild mir stürmte durch die Seele und einst mir fast das Herz zerbrach; vergessen hab' ich alle Schmach, vergeben ohne Hehle. O tiefe Friedenseligkeit! Ich sinn' und träume wieder gerne. Wie duftig, still ist rings die Au, wie prächtig flimmern hoch im Blau die Millionen Sterne! Und doch, und doch, wenn in den Bäumen der Wind leis' rauschend weht, wie mir ein altes Träumen scharf durch die Seele geht! Vergang'ne, schöne Zeiten voll Licht und Sang und Lieb' wie bleiche Schatten gleiten vorüber und grüßen trüb'. Ich sah sie langsam zerstieben, all diese irdische Pracht, und fühl', dass ich einsam geblieben in tiefer Stille der Nacht!
Text Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph Matthias Hubert Beltjens (1820 - 1909), "Stille der Nacht", op. 114 no. 1, published 1882 [ voice and piano ], from Sechs Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte, no. 6, Regensburg, Coppenrath [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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