by Christoph von Schmid (1768 - 1854)
Rosen und Vergissmeinnicht
Language: German (Deutsch)
An dem Silberquellchen, das durch grünes Moos seine munter'n Wellchen hell und klar ergoss, von der Erle Blättchen leicht beschattet ruht' einst ein Hirtenmädchen, schuldlos, sanft und gut. Wie im Paradiese froh und hochbeglückt, hatte auf der Wiese Blumen sie gepflückt; unter Blumenträumen schlummerte sie ein, und auf allen Bäumen sangen Vögelein. Träumend sah voll Freude sie, gar hold und schön im schneeweißen Kleide einen Engel steh'n. Seine Locken kränzen Rosen, hell wie Licht, in der Rechten glänzen ihm Vergissmeinnicht. „Ich, der Unschuld Engel“, sprach er, „dir gesandt, biet' durchs Tal der Mängel traulich dir die Hand. Soll ich nun auf deine Wege Rosen streu'n, so, du gute Kleine, so vergiss nicht mein!“
Confirmed with Christoph von Schmid, Blüten, dem blühenden Alter gewidmet, Reutlingen, s. a.
Text Authorship:
- by Christoph von Schmid (1768 - 1854), "Rosen und Vergissmeinnicht", appears in Blüthen, dem blühenden Alter gewidmet von dem Verfasser der Ostereyer, first published 1818 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Adam Anthes (1789 - 1843), "Rosen und Vergissmeinnicht", op. 5 (6 Lieder mit leichter Klavierbegleitung) no. 3 [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2025-11-26
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