by Christoph von Schmid (1768 - 1854)
Die weinenden Blumen
Language: German (Deutsch)
Im Morgengolde glühten der Bäume Laub und Blüten und jedes Wölkleins Rand; die Mutter ging zum Garten, der Blumen da zu warten, ihr Malchen an der Hand. „Sieh'“, rief das zarte Mädchen, „auf allen Blumenblättchen die Tröpflein hell und klar! Sag', liebe Mutter, weinen vielleicht die holden, kleinen, geliebten Blümchen gar?“ Die Mutter sprach: „O Mädchen, Sooft noch jedes Blättchen voll solcher Tropfen lag, so brachten diese Tränen noch immer einen schönen und heiter'n Frühlingstag. Wird einst dein Herzchen bange, betauen deine Wange auch solche Tröpflein, Kind! Dann denk' in Schmerz und Leiden, dass Tränen naher Freuden getreue Boten sind!“
Confirmed with Christoph von Schmid, Gesammelte Schriften, Bd. 17, 2. Aufl., Augsburg, 1861.
Text Authorship:
- by Christoph von Schmid (1768 - 1854), "Die weinenden Blumen" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Adam Anthes (1789 - 1843), "Die weinenden Blumen", op. 5 (6 Lieder mit leichter Klavierbegleitung) no. 5 [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2025-11-26
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