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by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866)

Hueska
Language: German (Deutsch) 
Vor dem Schloße Don Loranca's lehn't Hueska, düster schweigend,
Mohrenfürst am Niger, fremder Herrschaft jetzt den Nacken beugend.
Nicht des Ebro's Silberwellen können seinen Blick verlocken,
Nicht das flücht'ge Gold der Wolken, nicht der Hyazinthe Glocken.

Nur nach Donna Ana[1] hat er seinen glüh'nden Blick erhoben,
Nach der Herrin, deren Schönheit wie der strahlt vom Söller droben.
Und mit immer heißern Gluten flammt es in des Negers Herzen,
Welches grimmer stets zerrissen hoffnungsloser Liebe Schmerzen.

Da beruft ihn Don Loranca: "Auf! Hueska, Negersklave, einen Dienst mußt du verrichten,
Auf, aus deinem trägen Schlafe!
Donna Anna wünscht zu fahren auf des Ebro's Silberwellen,
Frisch zur Barke, faß das Ruder, laß des Armes Sehnen schwellen!

Leite hin sie durch die Fluten nach den schattigkühlen Auen,
Wo die Tamarisken rauschen, Aprikosen sind zu schauen.
Und zum Schlag der Zither magst du ihr ein Negerliedchen singen,
Doch nicht wieder darf die Barke, merk es wohl, zurück sie bringen.

Mir verraten ward's, daß Ana heimlich eine Liebe nähret,
Die zuwider meinem Range, die zuwider meiner Ehre.
Tief wie nirgends ist der Ebro südwärts, dicht beschirmt von Bäumen.
Du verstehst, nun in die Gondel, morgen magst du wieder träumen."

Auf des Ebro's Spiegelwogen gleitet hin und her die Barke,
Und das Ruder, das bemalte, hält Hueska's Arm der starke.
In der Barke sitzt die Herrin bleich und schön, im stillen Sinnen.
Jener vorn am Schnabel schaudert ob dem finsteren Beginnen.

Spricht die Dame: "Wie doch bringen Abendlüfte süße Labe!"
Doch Hueska denkt: "Sie streifen Nachts auch über manchem Grabe."
Spricht die Dame: "Horch, wie lieblich sind der Nachtigallen Klänge!"
Doch Hueska denkt: "Die klingen nicht hinab durchs Flutgedränge."

Spricht die Dame: "Wie sich Welle scherzend doch auf Welle wieget!"
Doch Hueska denkt: "So manche schäumt noch heiß, die Nachts versieget."
Da verschwinden im Gebüsche beide mählich mit dem Nachem,
Dunkler wird's, die Sterne funkeln, nächtlich stille Himmelswachen.

Horch! da gellt ein Schrei aus eines Weibes Kehle durch die Stille,
Hell und schneidend, und das alte Schweigen stört nur noch die Grille.
Sagt, was schwimmt dort auf dem Ebro, mild vom Mondlicht übergossen?
Sieh, zwei Leichen, Donna Anna, von Hueska's Arm umschlossen.

[1] gesprochen

Text Authorship:

  • by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866) [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Carl Loewe (1796 - 1869), "Hueska", op. 108 no. 2 (1846?), published 1847 [sung text checked 1 time]

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 36
Word count: 355

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