by Eduard Mörike (1804 - 1875)
Liebesglück
Language: German (Deutsch)
Our translations: ENG
Wenn Dichter oft in warmen Phantasieen, Von Liebesglück und schmerzlichem Vergnügen, Sich oder uns, nach ihrer Art, belügen, So sei dies Spielwerk ihnen gern verziehen. Mir aber hat ein gütger Gott verliehen, Den Himmel, den sie träumen, zu durchfliegen, Ich sah die Anmut mir im Arm sich schmiegen, Der Unschuld Blick von raschem Feuer glühen. Auch ich trug einst der Liebe Müh und Lasten, Verschmähte nicht den herben Kelch zu trinken, Damit ich seine Lust nun ganz empfinde. Und dennoch gleich ich jenen Erzphantasten: Mir will mein Glück so unermeßlich dünken, Daß ich mir oft im wachen Traum verschwinde.
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Liebesglück" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Edward Staempfli (1908 - 2002), "Liebesglück", published 1939 [alto and piano], from Fünf Lieder nach Gedichten von Mörike, no. 2. [text not verified]
Available translations, adaptations, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Peter Palmer) , title 1: "The joy of love", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2004-04-21
Line count: 14
Word count: 99