by Franz (Seraphicus) Grillparzer (1791 - 1872)
Allgegenwart
Language: German (Deutsch)
Our translations: ENG
Wo ich bin, fern und nah, Stehen zwei Augen da, Dunkelhell, Blitzesschnell, Schimmernd wie Felsenquell Schattenumkränzt. Wer in die Sonne sieht Weiß es, wie mir geschieht; Schließt er das Auge sein, Schwarz und klein Sieht er zwei Pünktelein Übrall vor sich. So auch mir immerdar Zeigt sich dies Augenpaar, Wachend in Busch und Feld, Nachts wenn mich Schlaf befällt, Nichts in der ganzen Welt Hüllt mir es ein. Gerne beschrieb' ich sie, Doch ihr verstündet's nie: Tag und Nacht, Ernst, der lacht, Wassers und Feuers Macht Sind hier in eins gebracht, Lächeln mich an. Abends, wenn's dämmert noch, Steig ich vier Treppen hoch, Poch ans Tor, Streckt sich ein Hälslein vor, Wangen rund, Purpurmund, Nächtig Haar, Stirne klar, Drunter mein Augenpaar!
Text Authorship:
- by Franz (Seraphicus) Grillparzer (1791 - 1872), "Allgegenwart" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Vesque von Püttlingen (1803 - 1883), "Allgegenwart", 1845, from Album für Gesang IV [sung text not yet checked]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2004-05-09
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