by Christian Reinhold (1813 - 1856)
Es regt sich im Kyffhäuser
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): ENG
Es regt sich im Kyffhäuser Es ist die rechte Art. Spielt gar ein eigenes Lüftchen Dem Alten in seinem Bart. Er streicht ihn mit den Händen, Besinnt sich und erwacht. "Mich dünkt, ich hab' geschlafen Gar eine lange Nacht". Es dämmert eben der Morgen, Da kommt der Alte herfür. "Sieh doch! Es ist gekommen Mein Volk vor meine Tür! Die Franken, die Schwaben, die Sachsen - Was zähl' ich sie alle her? Sind Alles meine Deutschen! Und fehlt mir keiner mehr?" Grüß dich vor Allen, o Baden! Bist du schon wieder voran? Bleib' immer dem deutschen Reiche Sein wackrer Flügelmann! Und sieh! der Wirth am Berge Hat auch frisch ausgeschaut Und lieber seinem Volke, Als Linden und Blinden vertraut. Grüß Euch! Nassauer und Hessen! Man sieht: den feurigen Wein Kocht nicht vergebens die Sonne Am Rhein und Neckar und Main. Doch - Hessen! Wo sind eure Brüder? Noch wallt dort kein siegreich Panier. Die Großmuth liegt leider im Grabe, Und lebet nur auf dem Papier. Dort und im Lande der Welfen, Da sagt man zum Sturme: sei still! O Thoren! Ein Volk ist kein Blinder, Wenn's öffnen die Augen nur will. Das Lied, das so mächtig jetzt selber Am Fuß des Johannisbergs schallt, Glaubt ihr, daß minder gewaltig, Wenn's sein muß, aus Flinten es knallt? Zier' dich nicht, zierliches Sachsen! Einst giengst du den Deutschen voran. Da hießest du weise und standhaft, Und bebtest vor keinerlei Bann. Dein Kluger selber, dein Moritz, Hat redlich die Schuld noch bezahlt. Dein Weimarer Held ist gestorben Weil Deutschland Alles ihm galt. Die alte Hansa wieder Zieht auf ihre Flaggen am Mast. O Preußen ergreif das Kleinod, Das schon in den Händen du hast! Willkommen denn doppelt, o Baiern, Das über den Berg nicht mehr schielt! Gedenkst du der Zeit, da ein Ludwig Das Scepter so kaiserlich hielt? Wie hast du die deutsche Ehre So wacker gewaschen rein! Nun führe die edlen Verbannten Rasch in dein Walhalla hinein! Und gieb der Donau den Gruß mit An Oestreich und seinen Aar! Ruf ihm: Erwach, o erwache! Laß eilig dir stechen den Staar! O Kinder! Mir wallt's in den Adern, Und was ich da drunten geträumt, Schon seh ich's lebendig gestaltet, Wie habt ihr so lange gesäumt? Es dämmert der Morgen: nun schaart euch All' brüderlich um mich gesellt! Es freu' sich die Sonne, die steigend Ein einiges Deutschland erhellt!"
J. Lang sets stanzas 1-3
About the headline (FAQ)
Confirmed with Deutsches Lied vom März 1848, Tübingen: Verlag der Laupp'schen Buchhandlung, 1848, published anonymously as little leaflet of only this text.
Note to stanza 3, line 5: the name of the state of Württemberg was once popularly thought to have derived from "Wirth am Berge."
Authorship:
- by Christian Reinhold (1813 - 1856), "Deutsches Lied vom März 1848", written 1848, first published 1848 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Josephine Lang (1815 - 1880), "Neues deutsches Krieg-Lied", 1848, published 2008, stanzas 1-3 [ voice and piano ], München: Strube Verlag [sung text checked 1 time]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "New German War Song", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2009-03-19
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