by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Das Glück der Liebe
Language: German (Deutsch)
Trink, o Jüngling! heil'ges Glücke Taglang aus der Liebsten Blicke; Abends gaukl' ihr Bild dich ein. Kein Verliebter hab es besser; Doch das Glück bleibt immer größer, Fern von der Geliebten sein. Ew'ge Kräfte, Zeit und Ferne, Heimlich wie die Kraft der Sterne, Wiegen dieses Blut zur Ruh. Mein Gefühl wird stets erweichter; Doch mein Herz wird täglich leichter, Und mein Glück nimmt immer zu. Nirgends kann ich sie vergessen; Und doch kann ich ruhig essen, Heiter ist mein Geist und frei; Und unmerkliche Betörung Macht die Liebe zur Verehrung, Die Begier zur Schwärmerei. Aufgezogen durch die Sonne, Schwimmt im Hauch äther'scher Wonne So das leichtste Wölkchen nie Wie mein Herz in Ruh und Freude. Frei von Furcht, zu groß zum Neide, Lieb ich, ewig lieb ich sie!
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Das Glück der Liebe" [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Bernhard Theodor Breitkopf (1749 - 1820), "Das Glück der Liebe", published 1770. [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2004-08-11
Line count: 24
Word count: 128