by Elisa (Elisabeth) Charlotte Konstantia von der Recke (1756 - 1833)
Das Höchste
Language: German (Deutsch)
Schwämm ich in der ganzen Fülle Süßer Freuden her und hin; Hallten Naumanns sanfte Lieder Mir von selgen Inseln wieder: Eines fehlte meinem Sinn. Strömten mir aus Reinhards Pinsel Farben eines Götterhains, Und die Schatten dunkler Bäume, Voll entzückter Jugendträume; Dennoch fehlte mir noch eins. Und bevölkerte Canova, Mit dem Glanz des Wiederscheins Aus der goldnen Zeit der Alten, Meinen Lustsitz mit Gestalten: Immer fehlte mir noch eins. Deckten Wissenschaft und Künste Mich mit ihren Kränzen zu; Schmachten würd' ich im Genusse, Darben selbst im Überflusse; Eins noch fehlte meiner Ruh'. Würde mir das schönste Tempe, Reich an Lieblichkeit, zu Theil, Wo sich Ruh' und Reitz vermählte: Alles hätt' ich: doch es fehlte Noch das Höchste meinem Heil. Ach! ein Herz, das mich verstände, Fehlte meiner Lebensruh'! Nicht Natur, nicht Kunst der Musen Flüstert dieser Stimm' im Busen Eine süße Antwort zu.
Confirmed with Gedichte der Frau Elisa von der Recke ... herausgegeben von C. A. Tiedge, Halle: in der Rengerschen Buchhandlung, 1806, pages 1 - 3.
Authorship:
- by Elisa (Elisabeth) Charlotte Konstantia von der Recke (1756 - 1833), "Das Höchste", appears in Gedichte der Frau Elisa von der Recke ... herausgegeben von C. A. Tiedge. Mit Compositionen von Himmel und Naumann [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Heinrich Himmel (1765 - 1814), "Das Höchste" [ sung text not verified ]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2017-08-23
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