by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896)
Ein kleines Versehen
Language: German (Deutsch)
Das war die Lisa, die lustige Maid, Die hätte gar gern einen Liebsten gefreit, Und wünschte sich ein Knäblein dazu Und zwölf Stück Kühe statt einer Kuh. Der Frühling kam und der Kuckuck rief, Sie blickte schüchtern sich um und lief Flink wie ein Rehlein durchs grüne Gras In den Wald nach dem Baum, und sie hielt ihn umfaßt, Und es pocht ihr Herz, und sie rief in Hast: "Ich wünsch' mir zum Mann meinen Schatz- und dazu Zwölf Knäblein und eine kleine Kuh!" Sie merkte den Irrtum und rief: "Ach nein!" Der Kuckuck flog tief in den Wald hinein, Und er rief, und es klang wie Spott und Hohn, Zwölf mal "Kuckuck" in lachendem Ton. Daheim stand wartend ihr Liebster am Tor, Und er war's, der die Lisa zum Weib sich erkor, Im Stalle stand brüllend die kleine Kuh... Zwölf Knäblein brachte der Storch dazu.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Ein kleines Versehen" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Erik Meyer-Helmund (1861 - 1932), "Ein kleines Versehen", op. 7 (Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung) no. 3, published 1884 [ voice and piano ], Berlin, Ries & Erler [sung text not yet checked]
- by Heinrich Kaspar Schmid (1874 - 1953), "Ein kleines Versehen", op. 96 (Drei Duette) no. 3, published 1934 [ vocal duet with piano ; or 2-part chorus and piano ], Böhm & Sohn [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-09-04
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