Die [Wasserlilie kichert]1 leis': „Ich muß euch ein Ding verraten, Ich muß euch verraten, was gestern Nachts Zwei junge Verliebte thaten. Sie kamen mit Vetter- und Basenschaft Den Strom herunter geglitten, Sie saßen, weil Lauscher im Boot, ganz still, Mit [sehr erbaulichen]2 Sitten. Sie tauchte die Hand in's Wogenblau, Den klopfenden Puls zu kühlen; Er wollte zur selben Zeit einmal Noch der Wärme des Wassers fühlen. Und unter dem Wasser begegnen sich Verstohlen [die Beiden]3 Hände, Und fliehen sich und fangen sich -- [Es]4 nimmt das Spiel kein Ende. Die Basen haben Nichts gemerkt Von der glücklichen Liebesstunde, Ich aber hab' es wohl geseh'n Tiefher aus dem [lauschenden]5 Grunde.”
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 7
by Erik Meyer-Helmund (1861 - 1932)
1. Verrat  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Alexander Kaufmann (1817 - 1893), "Verrath"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Terpsichore. Belletristische Beilage zum Schweinfurter Tagblatt, Nr.44, May 31, 1874, no author indicated in this edition.
1 Berger: "Wassernixen kichern"; further changes may exist not shown above.2 Pfitzner: "auferbaulichen"
3 Pfitzner: "beide"
4 Pfitzner: "So"
5 Pfitzner: "lauschigen"
2. Das verlassene Mädchen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Früh, [wann]1 die Hähne kräh'n, [Eh']2 die Sternlein [verschwinden]3, Muß ich am [Herde stehn]4, Muß Feuer zünden. Schön ist der [Flammen]5 Schein, [Es]6 springen die Funken. Ich schaue so [drein]7, In Leid versunken. Plötzlich, da kommt es mir, Treuloser Knabe, Daß ich die Nacht von dir Geträumet habe. Träne auf Träne dann Stürzet hernieder; So kommt der Tag heran - O ging' er wieder!
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Das verlassene Mägdlein"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het in de steek gelaten meisje", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "The abandoned maid", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La petite femme abandonnée", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "La petite servante délaissée", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Lourdes Leon) , no title, copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, pages 61-62.
1 Bock, Feyhl, Zenger: "wenn"; Senger: "eh' " (further changes may exist not noted above).2 Zenger: "Wenn"
3 Schumann, Pfitzner (SJ5), Wolf: "schwinden"
4 van Eijken, Schumann: "Heerde steh'n"
5 Schumann, Wetzel: "Flamme"
6 Reinecke: "Hell"
7 Molitor, Reinecke, Schumann, Pfitzner (SJ5), Wolf, Zenger: "darein"
3. Ein kleines Versehen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Das war die Lisa, die lustige Maid, Die hätte gar gern einen Liebsten gefreit, Und wünschte sich ein Knäblein dazu Und zwölf Stück Kühe statt einer Kuh. Der Frühling kam und der Kuckuck rief, Sie blickte schüchtern sich um und lief Flink wie ein Rehlein durchs grüne Gras In den Wald nach dem Baum, und sie hielt ihn umfaßt, Und es pocht ihr Herz, und sie rief in Hast: "Ich wünsch' mir zum Mann meinen Schatz- und dazu Zwölf Knäblein und eine kleine Kuh!" Sie merkte den Irrtum und rief: "Ach nein!" Der Kuckuck flog tief in den Wald hinein, Und er rief, und es klang wie Spott und Hohn, Zwölf mal "Kuckuck" in lachendem Ton. Daheim stand wartend ihr Liebster am Tor, Und er war's, der die Lisa zum Weib sich erkor, Im Stalle stand brüllend die kleine Kuh... Zwölf Knäblein brachte der Storch dazu.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Ein kleines Versehen"
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