by Paul Julius Möbius (1853 - 1907)
Waldlied
Language: German (Deutsch)
Grüner Wald, mit deinem Rauschen Stillest du der Seele Drang; Fern den Menschen laß mich lauschen Deiner Lieder trautem Klang! Wald, du lieber, grüner Wald, Ach, wie bald, ja wie bald Lernt in dir man wieder glauben, Was der Klugheit eitles Wort, Was uns Kleinmuth wollte rauben Aus des Herzens heil'gem Hort. Reh und Vöglein wohlgeborgen Finden in dir warmes Zelt; Müden nimmst du gern die Sorgen, Die so emsig schafft die Welt. Wald, du lieber, grüner Wald, Ach, wie bald, ja wie bald, Scheuchest du mit deinem Segen Haß und Groll so weit zurück, Daß uns blühet allerwegen Neuer Liebe Lust und Glück! Durch der Bäume stilles Dunkel Streuet milder Sonnenschein Goldig flimmerndes Gefunkel Leise über Moos und Stein. Wald, du lieber, frommer Wald, Ach, wie bald, ja wie bald Lässest du die Herzen hoffen, Daß sie aus der Erde Nacht Schaun den goldnen Himmel offen, Wo der ew'ge Waldherr wacht!
Confirmed with Neuer deutscher Parnass, ed. by Max Moltke, Leipzig: Carl Rühle, 1882, pages 211 - 212.
Authorship:
- by Paul Julius Möbius (1853 - 1907), "Waldlied" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Waldlied", op. 160 no. 6 (1889), published 1890 [TTBB chorus], from Auf der Wanderung: Sieben Lieder und Gesänge für Männerchor, no. 6, Leipzig, Rob. Forberg [ sung text not yet checked against a primary source]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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