by Max Leopold Moltke (1819 - 1894)
Vergissmeinnicht
Language: German (Deutsch)
Sonder Sinn ist keine Blum', Sonder Reiz kein Blümlein; Hat die Rose ihren Ruhm, Veilchen hat sein Rühmlein; Aber allergrößten Ruhm Hat die allerkleinste Blum', Deren Blick ist Himmelsahnung, Und ihr Gruß die Gottesmahnung: Vergißmeinnicht! Vergißnichtmein! Nun und nimmer vergess' ich dein. Darum wo zwei Herzen sind, Zwei vertraute Seelen, Die ein tröstend Angebind' Sich zum Abschied wählen, Sie erkiesen Hand in Hand Jenes Blümlein sich als Pfand, Dessen Blick voll Himmelsbläue Das Gelöbnis ew'ger Treue: Vergißmeinnicht! Vergißnichtmein! Nun und nimmer vergess' ich dein. Sonder Reiz ist keine Blum', Sonder Sinn kein Blümlein; Hat die Rose ihren Ruhm, Veilchen hat sein Rühmlein; Aber allergrößten Ruhm Hat die allerkleinste Blum', Deren Äuglein, sanft erhoben, Stumm gemahnen, still geloben: Vergißmeinnicht! Vergißnichtmein! Nun und nimmer vergess' ich dein.
Confirmed with Neuer deutscher Parnass: Silberblicke aus der Lyrik unserer Tage, ed. by Max Moltke, Leipzig: Carl Rühle, 1882, pages 220 - 221.
Authorship:
- by Max Leopold Moltke (1819 - 1894), "Vergißmeinnicht" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Vergissmeinnicht", op. 160 no. 7 (1889), published 1890 [TTBB chorus], from Auf der Wanderung: Sieben Lieder und Gesänge für Männerchor, no. 7, Leipzig, Rob. Forberg [ sung text not yet checked against a primary source]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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